Handelskrieg USA/China – Zeit für die Friedenspfeife?

Handelskrieg USA/China – Zeit für die Friedenspfeife?
Von su mit Reuters, dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Nach den USA nährt nun auch China Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelsstreit.Trump hatte Anfang der Woche von einem “sehr guten” Telefonat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping berichtet. Man werde sich Ende kommender Woche beim G20-Gipfel in Japan treffen

WERBUNG

Nach den USA nährt nun auch China Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelsstreit.

Die Kommunikation der vergangenen vier Jahrzehnte zwischen beiden Ländern zeige, dass es möglich sei, zu positiven Ergebnissen zu kommen, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Es sei aber wichtig, in dem aktuellen Streit eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel sei.

Beide Länder sind seit einem Jahr in einen erbitterten Handelskonflikt verstrickt. Die US-Regierung hat die Hälfte aller Importe aus China mit Sonderzöllen belegt und droht jetzt, die Strafmaßnahmen auf alle China-Einfuhren auszuweiten. Peking hat mit
Gegenzöllen reagiert.

US-Präsident Donald Trump hatte Anfang der Woche von einem “sehr guten” Telefonat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping berichtet.

Donald Trump:

"Ich habe mit Präsident Xi gesprochen. Ein großartiger Präsident, ein großartiger Staatschef Chinas, es war ein ausführliches Gespräch. Und wir werden sehen, wie es weitergeht. Entweder das gibt ein gutes Abkommen oder gar keines - und das ist gut so."

Trump hatte wiederholt erklärt, eine endgültige Einigung in dem Streit könnten nur er und Xi im direkten Gespräch erzielen. Man werde sich Ende kommender Woche beim G20-Gipfel in Japan treffen. Der US-Präsident wirft der Volksrepublik unter anderem Dumpingpreise und Technologieklau vor.

Lu Kang, Sprecher des chinesischenAußenministeriums:

"Wenn Sie speziell nach der Tagesordnung für das Treffen fragen, sollten Sie wissen, dass die beiden Staatsmänner, wenn sie sich treffen, reden, worüber sie wollen. Da kann ich nichts vorhersagen."

Apple prüft wegen des anhaltenden Handelsstreits zwischen China und den USA einem Magazinbericht (“Nikkei Asian Review”) zufolge eine Verlagerung der Produktion aus China nach Südostasien. Der iPhone-Hersteller habe seine Hauptlieferanten um eine Schätzung der Kosten gebeten, die eine Verlagerung von 15 bis 30 Prozent der Produktionskapazitäten verursachen würde, hieß es unter Berufung auf mehrere Insider. China ist für Apple einer der wichtigsten Handelsmärkte sowie einer der Hauptproduktionsstandorte. Die wichtigsten iPhone Zulieferer Foxconn, Pegatron, Wistron, der MacBook-Hersteller Quanta Computer, der iPad-Hersteller Compal Electronics sowie die AirPods-Hersteller Inventec, Luxshare-ICT und Goertek wurden gebeten, die Optionen außerhalb Chinas zu prüfen, berichtete das Magazin.

"DEUTSCHLAND HAT INTERESSE, EINE ESKALATION ZU VERHINDERN"

«China und Deutschland sind sich einig, den multilateralen Welthandel verteidigen zu wollen», sagte der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Er habe sich in Peking für einen besseren Marktzugang eingesetzt. «Die Arbeiten sind im Gange, aber die Ergebnisse noch nicht ausreichend konkret», so Altmaier nach Gesprächen mit führenden Vertretern der chinesischen Regierung.

Und zum Handelskonflikt: "Deutschland hat ein Interesse daran, eine Eskalation zu verhindern, niemand kennt im Augenblick den Ausgang."

Auch das Vorgehen der USA gegen den chinesischen Telekom-Riesen Huawei sei Teil des Konflikts. Der Minister hob
hervor, dass beim Ausbau des neuen Mobilfunknetzes mit dem schnellen
5G-Standard in Deutschland, an dem der führende Netzwerkausrüster
maßgeblich teilnehmen will, kein Unternehmen diskriminiert werde.

China ist der größte Handelspartner Deutschlands. Das Handelsvolumen hat von 186,6 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 199,3 Milliarden Euro im Jahr 2018 zugelegt.

su

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Trumps Handelskrieg trifft US-Hersteller Broadcom

Trump rechtfertigt Handelskrieg: "China nutzt die USA seit vielen, vielen Jahren aus"

EU-Kommissare: Drohender Handelskrieg beschädigt EU-Wirtschaft