Hongkong: Proteste eskalieren am Jahrestag der Rückgabe an China

Zum Jahrestag der Rückgabe an China sind die Proteste in Hongkong eskaliert. Tausende protestierten. Die aufgebrachte Menge trug auch dieses Mal Regenschirme, wie sie es schon bei den Protesten 2014 getan hatte. Mit Schutzbrillen, Masken und Bauhelmen versuchten sie, den Sicherheitskräften die Stirn zu bieten.
Nicht weniger zaghaft war das Vorgehen der Sicherheitskräfte: mit Schutzschilden, Schlagstöcken, und Gummigeschossen ausgerüstete Beamte gingen gegen mit aller Härte gegen die Demonstranten vor.
Am Nachmittag besetzten Hunderte das Parlament der Stadt, nachdem sie gewaltsam dasGebäude gestürmt hatten. Dort besprühten sie Wände und beschädigten die Inneneinrichtung. Die Polizei ist unterdessen zur Räumung eingedrungen.
Die Stimmung in der einstigen britischen Kronkolonie ist seit Wochen angespannt. Zuletzt waren rund zwei Millionen Hongkonger wegen eines umstrittenen Gesetzes für Auslieferungen an China auf die Straße gegangen und hatten den Rücktritt von Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam gefordert.
Zwar werden den Menschen in der Sonderverwaltungsregion größere Freiheitsrechte als in der Volksrepublik zugestanden, doch viele fürchten eine verstärkte Einflussnahme Chinas.