Razzia gegen Scheinehen in Deutschland: 550 Polizisten im Einsatz

Rund 550 Polizisten sind am Mittwoch bei einer Großrazzia gegen bandenmäßige Scheinehen im Einsatz gewesen.
Einem Sprecher der deutschen Bundespolizei zufolge konzentrierten sich die Ermittlungen vor allem auf den Großraum Leipzig in Ostdeutschland. Insgesamt seien 39 Objekte in den Bundesländern Sachsen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Bayern durchsucht worden. 30 davon befinden sich in und um Leipzig.
28 Menschen seien vorläufig festgenommen. Die Verfahren laufen gegen zwei Hauptbeschuldigte und 66 weitere Verdächtige. Die Ermittlungen in dem Fall laufen schon seit Frühjahr 2017 wegen banden- und gewerbsmäßigem Einschleusen von Ausländern.
Es handelt sich hauptsächlich um Staatsangehörige aus Indien und Pakistan, die nach Osteuropa und Zypern eingereist sein sollen. Dort sollen sie mit Frauen verheiratet worden sein, um in Deutschland eine Aufenthaltsgenehmigung als Ehepartner für die EU zu bekommen. Teilweise seien die Eheschließungen gefälscht gewesen, genauso wie Arbeits- und Meldebescheinigungen.
Die Vermittlungen sollen zwischen 15.000 und 20.000 Euro gekostet haben, so der Polizeisprecher. Die ersten Hinweise zu dem Fall kamen aus dem Ausland. Aufgrund dessen arbeitet die Bundespolizei mit Europol zusammen. Bei den Durchsuchungen am Mittwoch sind den Angaben zufolge unter anderem Heiratsurkunden, Mobiltelefone, Bargeld und Speichermedien sichergestellt worden.