22 Verdächtige: Großeinsatz der Polizei wegen Sprengstoff-Plattform

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Von Euronews mit dpa
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Auf der Internet-Plattform "xplosives.net" waren Anleitungen zum Bau von Kriegswaffen und Bomben frei verfügbar.

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Anleitungen zum Bau von Kriegswaffen und Bomben - frei verfügbar im Internet. Genau dagegen ist die Polizei in einem internationalen Großeinsatz jetzt vorgegangen. Die Beamten haben die Internet-Plattform xplosives.net stillgelegt. Auf dem Portal tauschten sich rund 360 Mitglieder aktiv über Sprengstoffe aus.

Bei Durchsuchungen in neun Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen) sowie in Litauen und Kroatien wurden laut der Polizei Göttingen ein Server und zahlreiche Datenträger beschlagnahmt - außerdem seien Sprengstoff und Rauschgift sichergestellt worden. Rund 1.000 Polizisten waren beteiligt.

Insgesamt 22 Verdächtige haben die Beamten genauer im Visier - ausschließlich deutsche Männer im Alter von 17 bis 55 Jahren. Bei den Ermittlungen geht es unter anderem um mutmaßliche Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Sprengstoffgesetz. Allein bei einer Durchsuchung sei den Angaben zufolge genug Material für eine Bombe mit 30 Kilogramm Sprengstoff gefunden worden.

Uwe Lührig, Präsident der Polizeidirektion Göttingen:

"Wir müssen natürlich jetzt genau überprüfen, wo kommen die illegalen Waren her, was wird damit gemacht und an wen werden sie weitervermittelt? Wie sind die Vernetzungen? Und wir werden da natürlich noch ganz intensiv in dieses Verfahren Personal reinstecken müssen."

Weiterhin gebe es der der Polizei zufolge keinen politischen Hintergrund. Eher sei von einer "Wettbewerbssituation" auszugehen - einer Art "Meisterschaft", die ausgetragen worden war. Die Website xplosives.net war offenbar seit 2006 online - vor gut einem Jahr hatten die Ermittlungen begonnen.

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