Italien erhöht den Druck auf die privaten Seenotretter immer weiter. Diese lassen sich nicht davon abhalten und bauen ihre Präsenz im Mittelmeer wieder aus.
Mehr als 120 Menschen hatte die Besatzung der "Open Arms" in der vergangenen Woche aus dem Mittelmeer geborgen. Und noch immer sind sie an Bord des Schiffs, das am Montag weiter zwischen Lampedusa und Malta lag. Lediglich zwei Schwangere hatten das spanische Schiff verlassen und italienischen Boden betreten dürfen.
Rom will empfindliche Strafen für Kapitäne
Am vergangenen Donnerstag hatte die Regierung in Rom beschlossen, keine Hilfsschiffe mit Flüchtlingen an Bord mehr in italienische Hoheitsgewässer zu lassen. Künftig könnten Kapitäne, die sich dennoch der Küste nähern, mit Strafen von bis zu einer Million Euro verfolgt werden. Dafür müsste allerdings noch ein Gesetz geändert werden.
Der Bürgermeister der spanischen Stadt Valencia hingegen hat eine Einladung ausgesprochen - allerdings vergeblich, da auch die Regierung in Madrid die Aufnahme von Migranten untersagt.
SOS Mediterranée mit neuem Schiff
Unterdessen hat die französische Nichtregierungsorganisation SOS Mediterranée ein neues Schiff gechartet, die "Ocean Viking". Sie hatte am Sonntag den Hafen von Marseille verlassen. Die Mannschaft, so das erklärte Ziel, wird in den internationalen Gewässern vor der libyschen Küste - zusammen mit Ärzte ohne Grenzen - nach Booten mit Migranten Ausschau halten. Bis spätestens Ende der Woche dürfte das Schiff dort eintreffen.
"Alan Kurdi" wieder vor Libyen
Die "Alan Kurdi" der deuschen Organisation Sea Eye hatte am Sonntagmorgen 40 Migranten an die Küstewache Maltas übergeben dürfen - die Regierung in Berlin hatte sich dafür eingesetzt. Die Bedingung Valettas, dass keiner der Migranten im Inselstaat bleiben darf, soll erfüllt werden. Am Montag kreuzte die "Alan Kurdi" wieder vor der libyschen Küste.