Es gibt weltweit gerade noch 70.000 Giraffen mit Nachwuchs. Das klingt viel, ist es aber nicht.
Giraffen sollen künftig besser vor Wilderei und illegalem Handel geschützt werden. Die Vertreter der 183 Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites) beschlossen auf ihrer Konferenz in Genf dazu neue Regeln. Demnach ist der internationale Handel mit Fleisch, Leder und Jagdtrophäen oder die Verschiffung der Tiere an Zoos und Zirkusse künftig nur noch dann möglich, wenn das Exportland nachweist, dass die Bestände dadurch nicht weiter gefährdet werden.
"Ein wichtiger Schritt", sagte Ralf Sonntag vom International Fund for Animal Welfare (IFAW) in Genf. "Die Giraffen sind stark gefährdet. Wenn ein Bedrohungsaspekt wie der Handel wegfällt, besteht die Chance, dass die Giraffenpopulationen sich erholen." Die Giraffenbestände sind nach Schätzungen in den vergangenen 30 Jahren um bis zu 40 Prozent zurückgegangen.
Vor allem Länder im südlichen Afrika protestierten dagegen. Bei Elefanten und Giraffen argumentierten Sambia, Botswana, Namibia und Simbabwe, ihre Bestände seien stabil oder würden größer, dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen. Probleme gebe es nur in Ländern weiter nördlich. Die Bevölkerung müsse in der Lage sein, von dem Wild kommerziell zu profitieren. Der Vertreter Sambias warnte, die Bevölkerung könne bei anhaltenden oder neuen Restriktionen das Interesse am Wildschutz verlieren. Das könne die Wilderei verschlimmern und das Überleben der Arten gefährden. "Wir können keine guten Zoos sein, wenn die Zoowärter nicht bezahlt werden", sagte der Vertreter Botsuanas.