Echte Gefahr? NASA und ESA schließen sich zur Asteroidenabwehr zusammen

Echte Gefahr? NASA und ESA schließen sich zur Asteroidenabwehr zusammen
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Von Emma Beswick
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Wegen der potenziellen Gefahr eines Asteroideneinschlags auf der Erde, arbeiten Weltraumspezialisten aus den USA und Europa von nun an zusammen.

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Ist die Erde sicher vor einem Asteroideneinschlag? Wie kann man dieser potenziellen Gefahr begegnen? Diese Fragen sind älter als der Film Armageddon (1998), in dem Bruce Willis auf einem Asteroiden landen soll, um ihn zu sprengen und so die Welt zu retten. In der kommenden Woche diskutieren Wissenschaftler und Raumfahrtingenieure in Rom über die Abwehr von Asteroiden, die der Erde gefährlich werden könnten.

Die ehrgeizige Mission, bekannt als Asteroid Impact Deflection Assessment (AIDA), wird Experten der US-Weltraumbehörde NASA und der Europäischen Weltraumorganisation ESA zusammenbringen.

"Es ist wichtig, dass Europa eine führende Rolle bei AIDA spielt, einer innovativen Mission, die ursprünglich durch die ESA-Forschung im Jahr 2003 entwickelt wurde", sagte Ian Carnelli von der ESA.

"Internationale Bestrebungen sind der richtige Weg nach vorn - die Verteidigung des Planeten liegt im Interesse aller", fügte er hinzu.

Derzeit stehen laut ESA 850 "Near-Earth-Asteroiden" (NEAs) auf der Risikoliste der ESA und über 18.000 bekannte "Near-Earth-Objekte" (NEOs).

Einschläge von kleinen Raumgesteinen auf die Erde seien relativ häufig und obwohl größere Zusammenstöße seltener sind, könnten sie katastrophale Schäden verursachen.

Die Wirkung eines Asteroideneinschlags auf die Erde hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. dem Ort des Einschlags, der Flugbahn und den physikalischen Eigenschaften des Asteroiden.

Forscher verfügen zwar über die Technologie, um eine solche Bedrohung durch einen Asteroiden zu verringern, unter realistischen Bedingungen wurde sie allerdings noch nicht getestet.

ESA - ReMediaIT

Eine Möglichkeit, um einen Asteroiden abzulenken, ist die gezielte Kollision eines Asteroiden mit einem Raumfahrzeug.

Ausprobieren wollen die Forscher die Technik an einem von zwei doppelten Didymos-Asteroiden zwischen Erde und Mars.

Ein zweites Beobachtungsfahrzeug soll den Aufprall beobachten und Daten über die Auswirkungen der Kollision sammeln.

Die Teams von NASA und ESA werden sich vom 11. bis 13. September treffen und über die Fortschritte der beiden AIDA-Satelliten und der kleineren Nanospektrometer, die sie an Bord transportieren, berichten.

Die NASA steuert das Raumschiff Double Asteroid Impact Test (DART) bei, das im September 2022 mit einer Geschwindigkeit von 6,6 km/s mit seinem Ziel kollidieren soll. Es befindet sich bereits im Bau.

Der Moment des Aufpralls wird von einem in Italien hergestellten kleinen CubeSat namens LICIACube aufgezeichnet.

Im Oktober 2024 schickt die ESA dann im Rahmen der sogenannten Hera-Mission ein weiteres Raumfahrzeug ins All, das den Asteroiden nach dem Aufprall untersucht.

Die Ergebnisse der Untersuchung sollen es den Forschern ermöglichen, aus dem Experiment eine Technik zu machen, die bei einer realen Bedrohung wiederholt werden könnte.

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