30 Jahre Mauerfall: Szenen einer geteilten Stadt

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Von Euronews mit AP
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Mit einem 900 Quadratmeter großen Panoramabild zeigt Künstler Yadegar Asisi den Alltag im Berlin der 80er-Jahre.

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Am 9. November jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 30. Mal. Doch wie sah das Leben vor diesem Jahrhundertereignis in der geteilten Stadt aus? Genau das illustriert der Künstler Yadegar Asisi in seiner Ausstellung "Die Mauer" am Checkpoint Charlie - einem ehemaligen Grenzübergang in Berlin.

Das Panorama zeigt verschiedene Alltagsszenen entlang der Mauer in den 80er-Jahren. Es sind Momentaufnahmen aus dem damals wilden Kreuzberg in Westberlin: Kinder springen auf der Straße umher, ein Umzug ist in vollem Gang, Punks rauchen lässig in der Ecke. Hinter dem Todesstreifen, im Osten, sind teils verfallene Häuser und die DDR-Flagge mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz zu sehen.

Künstler Asisi wuchs in der DDR auf und lebte ab 1978 in Westberlin. Für ihn gehörte die Mauer einfach dazu:

"Das Leben war normal - und dieses Normalsein hat mich dann zum Nachdenken gebracht. Ich habe gedacht: 'Bin ich jetzt ein schlechter Mensch, weil ich die Mauer nicht mehr gesehen habe?' Wir haben neben der Mauer im Restaurant gegessen. Wir hatten Spaß. Ich hatte einen Freund, der in dieser Straße wohnte. Ich sehe mich heute noch, wie ich im Kaffee rühre, aus dem Fenster gucke und sage: 'Was ist denn heute los?‘. Dann drehe ich mich um und wir haben über irgendwas gesprochen. Man hat die Mauer nicht mehr gesehen."

Über 900 Quadratmeter erstreckt sich dieser fiktive Herbsttag. Angereichert wird die Ausstellung mit Dutzenden Fotos verschiedener Zeitzeugen. Auch in anderen Städten hat Asisi bereits Panoramabilder erschaffen - darunter in Leipzig, Dresden, Wittenberg und Hannover.

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