Suu Kyi: Myanmar wird mit Kriegsverbrechen selbst fertig

Suu Kyi: Myanmar wird mit Kriegsverbrechen selbst fertig
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Von su mit dpa
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Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi hat Vorwürfe des Völkermordes an der muslimischen Rohingya-Minderheit gegen ihr Land entschieden zurückgewiesen. Gambia hatte vor dem Internationalen Gerichtshof Klage eingereicht

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Myanmars RegierungschefinAung San Suu Kyi hat Vorwürfe des Völkermordes gegen ihr Land entschieden zurückgewiesen. Die Armee verteidige das Land gegen Angriffe bewaffneter Rebellen, erklärte die Friedensnobelpreisträgerin in Den Haag vor dem Internationalen Gerichtshof. Gambia hatte Klage gegen Myanmar eingereicht und dem Land wegen Gewalttaten von Militärs gegen die muslimische Rohingya-Minderheit Völkermord vorgeworfen.

Aung San Suu Kyi:

"Bedauerlicherweise hat Gambia dem Gericht ein unvollständiges und irreführendes Bild der Lage im Bundesstaat Rakhine in Myanmar vorgelegt. Es ist jedoch von größter Bedeutung, dass das Gericht die Lage in Rakhine sachlich und genau beurteilt. Die Lage dort ist komplex und nicht leicht zu verstehen."

«Wir haben einen internen bewaffneten Konflikt in Myanmar», so Aung San Suu Kyi vor dem höchsten UN-Gericht. Im Herbst 2016 hätten Rebellen Polizeistationen angegriffen.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Verteidigungskräfte unverhältnismäßige Gewalt angewendet haben
Aung San Suu Kyi
Myanmars Regierungschefin

"Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Verteidigungskräfte unverhältnismäßige Gewalt angewendet haben, zum Teil unter Missachtung des humanitären Völkerrechts, oder dass sie nicht klar genug zwischen ARSA-Kämpfern (der separatistisch-islamistische Rebellengruppe Arakan Rohingya Salvation Army) und Zivilisten unterschieden haben. Wenn es Kriegsverbrechen gegeben hat von Myanmars Verteidigungskräften, werden sie gemäß der Verfassung von Myanmar von der Militärjustiz in Myanmar strafrechtlich verfolgt."

Gambia beruft sich in der Klage gegen Myanmar auf einen Bericht von
UN-Ermittlern. Sie hatten dem Militär Myanmars «anhaltenden
Völkermord» zur Last gelegt. Soldaten hätten Tausende Menschen
ermordet, Frauen und Kinder vergewaltigt, Dörfer dem Erdboden
gleichgemacht und Menschen bei lebendigen Leib in ihren Häusern verbrannt. Mehr
als 700.000 Menschen waren in das Nachbarland Bangladesch geflohen.

su mit dpa

"Warum Gambia Myanmar wegen Völkermordes verklagt"
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