Haufenweise Gold und Edelsteine? Streit um möglichen Milliarden-Schatz

Bild des Untergangs der Galeone "San José" in der Schlacht von Barú - Maler: Samuel Scott (1702-1772)
Bild des Untergangs der Galeone "San José" in der Schlacht von Barú - Maler: Samuel Scott (1702-1772) Copyright © Öffentliche Hand
Copyright © Öffentliche Hand
Von Euronews mit AFP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Vor mehr als 300 Jahren ist das spanische Schiff "San José" in den Tiefen des karibischen Meeres verschwunden. Mit ihr sollen Unmengen Gold und andere Kostbarkeiten auf den Grund gesunken sein.

WERBUNG

Tonnenweise Gold-, Silbermünzen und Edelsteine. Die Fracht, der 1708 gesunkenen spanische Galeone "San José" könnte Experten zufolge mehrere Milliarden wert sein. Das Wrack liegt auf dem Grund des karibischen Meers - ein paar Seemeilen vor der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena.

Gleich mehrere Seiten melden Besitzansprüche an - darunter Spanien, Kolumbien aber auch Indigene in Bolivien, da die Ladung des Schiffs zumindest teilweise aus deren heutigen Territorien gekommen sein soll. Erst kürzlich hatte Kolumbien die Überreste des Schiffs einschließlich des vermuteten Schatzes zum nationalen Kulturgut erklärt.

Keiner lässt locker

"Für die Regierung von Präsident Ivan Duque ist es wichtig, dieses kulturelle Erbe zu erhalten", so Kolumbiens Vizepräsidentin Marta Lucía Ramírez. "Es ist wichtig, dass keine Münze, kein Holzsplitter von dieser Galeone in den Antiquitätenläden dieser Welt zu finden ist."

Für die spanische Regierung ist die untergegangene Galeone Eigentum ihres Landes. Sie begründet das mit einer Unesco-Konvention. Derzufolge bleiben gesunkene Kriegsschiffe im Besitz des Herkunftslandes.

Kostpielige Bergung

Die "San José" hatte als Teil der sogenannten "Silberflotte" regelmäßig Schätze aus südamerikanischen Kolonien nach Spanien transportiert. Nach einem stundenlangen Gefecht gegen britische Schiffe verschwand die Galeone in einer Juni-Nacht 1708 in den Tiefen des Meeres.

"Spanien selbst bat darum, dass die Stücke nicht vermarktet werden", sagt Camilo Gomze von der Nationalen Rechtsschutzbehörde Kolumbiens. "Die Indigenen des Qhara-Qharas-Volkes in Bolivien, mit denen wir uns getroffen haben, hatten die gleiche Bitte. Andere lateinamerikanische Regierungen haben uns ebenfalls ihre Hilfe zugesagt, sofern das Erbe erhalten bleibt."

Es wird angenommen, dass die Bergung des Wracks und der Ladung aus 600 Metern Tiefe rund 70 Millionen Dollar kostet. Wann es tatsächlich soweit sein wird, steht allerdings noch in den Sternen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Niedrige Donau gibt Schätze frei

Die Donautaucher: Auf der Jagd nach untergegangenen Schätzen

Wohnungsnot in Spanien: Mietpreise 17 Mal stärker gestiegen als die Löhne