FPÖ-Goldschatz: SPÖ spricht von Verdacht auf Geldwäsche und "massivem Erklärungsbedarf"

FPÖ-Goldschatz: SPÖ spricht von Verdacht auf Geldwäsche und "massivem Erklärungsbedarf"
Von Alexandra Leistner
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Die FPÖ-Wien hat sich gegen Kritik und Empörung rund um den Fund ihrer goldenen "Rücklagen" in einer Osttiroler Pension gewehrt.

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Die SPÖ hat "betreffend die außerordentlich rätselhaften Umstände um den Goldschatz der FPÖ im freiheitlichen Bildungsinstitut St. Jakob in Osttirol" eine parlamentarische Anfrage an das Justizministerium gestellt.

"Die FPÖ versteckt Goldbarren in den Tiroler Alpen. Der mögliche Verdacht auf Geldwäsche muss lückenlos aufgeklärt werden. Wir werden die notwendigen parlamentarischen Kontrollinstrumente nutzen. Hofer und Kickl haben massiven Erklärungsbedarf", teilte SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner auf Anfrage von Euronews mit.

Mit der Anfrage, die Euronews vorliegt, will die SPÖ unter anderem erfahren, welchen Wert die Goldbarren dastellen, ob es Hinweise auf Geldwäsche gibt - oder ob dieser Verdacht ausgeschlossen werden kann, woher das Geld für den Kauf der Goldbarren kam und ob es Hinweise dafür gibt, dass das Geld für den Erwerb aus Russland kommt.

Hofer und Kickl haben massiven Erklärungsbedarf
Pamela Rendi-Wagner
SPÖ-Vorsitzende

Die FPÖ-Wien hatte das Aufsehen um den Fund der Goldbarren in einer Osttiroler Pension als "Sturm im Wasserglas bezeichnet". Die Bildung finanzieller Rücklagen sei ein "üblicher Vorgang", hieß es in einer Pressemitteilung.

Am Donnerstag war im Zuge der Ermittlungen gegen Heinz-Christian Strache bekannt geworden, dass die Freiheitlichen in der "Pension Enzian" Goldbarren lagerten. Diese waren im August bei einer freiwilligen Durchsuchung durch Ermittler in drei Metallkassetten gefunden worden.

Zuerst hatte die Redaktion von profil über den Goldfund berichtet. Ein dem Medium vorliegenden FPÖ-Dokument zufolge, gehörten zwei der Kassetten dem Klub der Wiener Freiheitlichen Landtagsabgeordneten und die dritte der FPÖ-Wien.

Mit dem Kauf von Gold sei man dem Expertenrat nach der Bankenkrise 2018 gefolgt, Vermögen in sicheren Werten zu veranlagen. Das Gold stamme aus "finanziellen Rücklagen aus dem Parteivermögen" und sei bei einer österreichischen Bank gekauft worden.

Der Landesparteisekretär der FPÖ-Wien Michael Stump sprach in einer gesondert veröffentlichten Mitteilung von einer "künstliche[n] Erregung der pinken Berufsempörten".

Die Pension Enzian in St. Jakob ist offiziell der Sitz des "Freiheitlichen Bildungsinstituts", das laut österreichischen Medien 2012 von einem Verein im Umfeld der Wiener FPÖ gekauft wurde.

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