Kanzler Kurz nimmt seine Ministerin in Schutz und nannte Hass im Netz „ein widerliches Phänomen unserer Zeit“.
Wegen zahlreicher Anfeindungen im Internet steht Österreichs neue Justizministerin Alma Zadić jetzt rund um die Uhr unter Polizeischutz. Zunächst hatte die FPÖ gefordert, die Grünen-Politikerin nicht zur Ministerin zu machen, da sie erstinstanzlich medienrechtlich zu einer Entschädigungszahlung verurteilt worden war. Später brachen Zadićs Gegner die in Bosnien und Herzegowina geborene 35-Jährige mit radikalem Islam in Verbindung.
Kanzler Sebastian Kurz verteidigte seine Justizministerin. Hass im Netz sei ein widerliches Phänomen unserer Zeit, schrieb Kurz und kündigte an, konsequent dagegen vorzugehen. „Zadić und alle anderen, die von Hass im Netz betroffen sind, haben meine volle Unterstützung“, so der Kanzler wörtlich.
Ungewollt hatte Kurz zuvor Öl ins Feuer gegossen, als er im Rundfunk davon sprach, Zadić sei „strafrechtlich in erster Instanz“ verurteilt worden, was nicht stimmt. Der Kanzler räumte später seinen Fehler ein und betonte, er kenne und schätze Zadić und halte sie für das Amt der Justizministerin geeignet.