Proteste in Chile: 3 Monate, rund 30 Tote und tausende Verletzte

Rund 30 Tote und mehr als 3.600 Verletzte - das ist die Bilanz der seit mehr als drei Monaten andauernden Proteste gegen die Regierung in Chile.
Und die Aufstände gehen unvermindert weiter, auch wenn Präsident Sebastián Piñera in dieser Woche eine Reform des Rentensystems angekündigt hat, die die niedrigen Einkommensschichten begünstigen soll.
Die regierungskritische Demonstrantin Verónica arbeitet im Gesundheitswesen, die meint: "Ich weiß nicht, warum die Regierung nicht reagiert. Und deshalb sind wir nach so langer Zeit immer noch da, es sind jetzt schon 3 Monate. Die Regierung reagiert einfach nicht. Am Ende werden wir niemals in der Lage sein, als Land vorwärts zu kommen, wenn Menschen im Wartezimmer sterben, wenn unsere Großeltern sich umbringen, weil sie sich das Leben nicht mehr leisten können. Wir müssen einen Schritt nach vorne machen."
Piñeras Reformvorhaben soll vor allem die Notlage der Rentner verbessern, die im Durchschnitt 30 bis 40 Prozent ihres letzten Gehalts bekommen. Die Meisten müssen mit rund 400 Dollar im Monat leben, was deutlich unter dem Mindestlohn liegt.
Eine diese Woche veröffentlichte Umfrage ergab, dass nur sechs Prozent der Befragten Vertrauen in die Regierung haben - der tiefste Stand seit 30 Jahren.