Hitler-Anspielung von Rapper Sido: "Schockierend und enttäuschend"

Verhaltene Stimmung im Publikum
Der deutsche Rapper Sido (39) hat am Freitag in Kitzbühel mit einer Hitler-Anspielung für Aufsehen und Befremden gesorgt. Bei einem Auftritt auf der traditionellen Weißwurstparty im Hotel "Stanglwirt" kam offenbar nicht die richtige Stimmung im Publikum auf, das Sido zunächst als "die Reichen" und als "schickimicki" bezeichnet hatte.
Später, als die Stimmung unter den 2500 Gästen weiterhin reserviert war, sagte er mit verstellter Stimme, "wir brauchen jetzt hier ein bisschen deutsche Gründlichkeit, die uns ein Österreicher beigebracht hat". Hitler wurde 1889 in Österreich geboren.
Witz über den DJ Felix Moese
Außerdem machte sich Sido, der als "Überraschungs-Act" angekündigt war, über den DJ Felix Moese wegen dessen Namen lustig. Er sagte, "ich muss ehrlich sagen, würde ich DJ Moese heißen, würde ich mir einen anderen Künstlernamen aussuchen." Aus dem Publikum gab es Buhrufe.
Ebenfalls negativ aufgenommen wurde der Umstand, dass Sido den österreichischen Schlagersänger Andreas Gabalier als "Schwabbel" bezeichnete. Der Rapper zog seinen Auftritt aber trotz der ablehnenden Reaktionen durch. "Schließlich werde ich dafür bezahlt", sagte er.
NS-Anspielungen "gute Tradition"
Bei Instagram schrieb Sido später, es sei "mittlerweile gute Tradition", dass er bei Auftritten in Österreich "ab und an Bezüge zum dritten Reich" herstelle.
Der "Stanglwirt", der die Party jedes Jahr anlässlich des Hahnenkamm-Skirennens veranstaltet, distanzierte sich von sämtlichen getätigten Aussagen. "Wir wollten unsere Gäste mit Sido und seinen beliebten Chart-Hits eigentlich positiv überraschen und unser Haus auch für neue Musik-Genres öffnen. Auch wenn die Aussagen von Sido vielleicht ironisch gemeint waren, sind sie schockierend und enttäuschen unser entgegengebrachtes Vertrauen sehr", so Maria Hauser, Juniorchefin des "Stanglwirts".
Ehefrau Würdig verteidigt Sido
Sidos Frau Charlotte Würdig sagte gegenüber der "Bild am Sonntag", "ich kann das nicht mehr hören! Es ist unfassbar. Ich war da. Und viele andere auch. Und wer Ironie nicht versteht, versteht sie halt nicht. Ich habe nicht einen getroffen, der das anders verstanden hat."