Auf der griechischen Insel Lesbos haben rund 2.000 Migranten das Flüchtlingslager Moria verlassen und sich auf den Weg in die Inselhauptstadt Mytilini gemacht
Auf der griechischen Insel Lesbos haben rund 2.000 Migranten das Flüchtlingslager Moria verlassen und sich auf den Weg in die Inselhauptstadt Mytilini gemacht.
Die Menschen riefen "Freiheit, Freiheit" und forderten, zum griechischen Festland und von dort in andere EU-Staaten gebracht zu werden.
Polizei drängt Migranten mit Tränengas zurück
Wie griechische Medien berichteten, habe die Polizei Tränengas eingesetzt, nachdem sie die Migranten mehrfach aufgefordert habe, in das Lager zurückzukehren.
Dutzende Flüchtlinge hatten im Hafen der Inselhauptstadt Zelte aufgeschlagen, um damit gegen die Zustände auf der Insel zu protestieren. Das Flüchtlingscamp Moria ist vollkommen überfüllt.
Viele Migranten befürchten, von Griechenland aus in die Türkei oder ihre Herkunftsländer abgeschoben zu werden. Seit Jahresbeginn hat die Regierung in Athen das Asylverfahren verschärft. Sie schiebt jede Woche Dutzende Migranten zurück in die Türkei ab.
Flüchtlingsströme auf griechische Inseln
Der Flüchtlingszustrom aus der Türkei dauert indes an: Wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) berichtete, würden seit Jahresbeginn pro Tag durchschnittlich mehr als 100 Migranten aus der Türkei zu den griechischen Inseln übersetzen.
Zurzeit leben auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos mehr als 41.000 Flüchtlinge. Im April 2019 waren es 14.000 gewesen.