Die Kleinsten trifft es am schlimmsten: Kinderarmut in Europa

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Von Arató László
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Jedes vierte Kind in der EU lebt unter oder am Rande der Armutsgrenze. Experten fordern Kinder-Strategie

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Kinderarmut - ein Problem keineswegs nur in Entwicklungsländern, sondern auch in Europa.

Kinder aus dem ärmsten Fünftel der Bevölkerung haben ein fast doppelt so hohes Risiko, vor ihrem fünften Lebensjahr zu sterben.

Schlechte Ernährung, Hygiene und schlechterer Zugang zu medizinischer Versorgung sind die Ursachen.

In Brüssel kamen jetzt Vertreter von Kinderschutz-Organisationen mit Kommissionsbeamten und EU-Abgeordneten zusammen, um über die Situation zu beraten.

Ziel ist es, die Rechte von Kindern im politischen Programm der Institutionen zu verankern.

Die EU brauche eine Kinderstrategie, die sowohl innenpolitisch als auch gemeinschaftspolitisch angelegt sei, so Delphine Moralis, Generaldirektorin von Terre des Hommes.

Dabei sei es zudem wichtig, Kinder in die Beratungen einzubeziehen.

Seit der globalen Finanzkrise haben viele Länder in Europa und anderswo die sozialen Zuwendungen für Kinder gekürzt.

Insgesamt leben rund 23 Millionen Kinder in der EU am Rande der Armutsgrenze.

In einigen Staaten lebt jedes zweite Kind sogar darunter.

Ein weiteres Problem: häusliche Gewalt. Diese wird regelmäßig von Kindern als ihre größte Sorge angegeben.

Besonders schwer haben es hier Kinder von Flüchtlingen.

Mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit seien Kinder, so Meg Gardinier von der ChildFund Alliance.

Es gebe große Besorgnisse darüber, ob man diesen Menschen die richtige Hilfe zukommen lasse. Das fange mit Schulunterricht in Lagern an.

Denn wenn Kinder auf diese Weise eine Bildung erhielten, sei es für sie eine Chance, positiv in die Zukunft zu blicken.

Im Oktober hatte das Europäische Parlament die sozialen Rechte von Kindern gestärkt.

Zudem sollen der Kampf gegen Kinderarmut und Jugendarbeitslosigkeit stärker in den Mittelpunkt rücken.

Gestritten wird nun über die dafür nötigen finanziellen Mittel im nächsten Haushalt.

Journalist • Stefan Grobe

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