Tag 6 der Ausgangssperre in Spanien: "Das Schlimmste kommt noch"

In Spanien sind schon jetzt insgesamt mehr als 1.000 Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, gestorben. Doch die Behörden warnen, das Schlimmste stehe dem Land noch bevor.
Am Tag 6 der Ausgangssperre stieg die Zahl der Infektionen auf deutlich über 20.000.
In Barcelona desinfizierten Soldaten Bahnhöfe und den Flughafen. Sie sind in mehr als 50 spanischen Städten im Einsatz.
Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa warnte vor noch mehr schwer erkrankten Patienten. Er versprach aber auch, dass in den kommenden Tagen Atemschutzmasken und Beatmungsgeräte aus dem Ausland geliefert und zunächst an die Krankenhäuser verteilt würden, die diese am dringendsten benötigten.
Auf der Titelseite von El Mundo wird besonders der Mangel an Schutzkleidung für ÄrztInnen und PflegerInnen beklagt.
In den am schlimmsten betroffenen Regionen wie in Madrid steht das Gesundheitssystem kurz vor dem Kollaps. Dort wurde ein Hotel in ein Krankenhaus umgewandelt. Dort sollen leichtere Fälle behandelt werden. Besonders die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sind unter den Covid-19-Todesfällen. Viele fragen, ob dort nicht seit Jahren zu viel an Personal gespart wurde.
In der spanischen Hauptstadt starb an diesem Freitag alle zwölf Minuten ein Mensch an den Folgen des Coronavirus.
Die deutlich niedrigere Sterberate bei inzwischen sehr vielen Infektionen in Deutschland bezeichnet die spanische Zeitung "El Pais" als ein "Rätsel".