Trotz Coronakrise: 2. Runde der Parlamentswahl in Mali

Trotz der Ausbreitung des Coronavirus hat in Mali die zweite Runde der Parlamentswahl stattgefunden.
In dem Krisenland waren 7,6 Millionen registrierte Wähler zur Stimmabgabe aufgerufen. Es wurde wie schon in der ersten Runde am 29. März, als knapp 36 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gingen, eine geringe Beteiligung erwartet.
Der amtierende Regierungschef Boubou Cissé unterstrich die Bedeutung der Abstimmung: "Dies sind Wahlen, an denen wir alle, die gesamte politische Klasse, einvernehmlich teilnehmen wollten, um die Demokratie in unserem Land zu stabilisieren. Vor allem aber auch, um sicherzustellen, dass die Institutionen weiterhin funktionieren können und dass es keine politisch-institutionelle Krise gibt."
Keine Spur vom Oppositionsführer
Beobachter berichteten, nicht überall seien die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten worden. Ferner gab es Sicherheitsbedenken. Kurz vor der ersten Wahlrunde wurde Soumaïla Cissé, der Vorsitzende einer Oppositionspartei, entführt. Es gibt weder ein Lebenszeichen noch ein Bekenntnis zu der Tat.
In Mali tobt seit Langem ein bewaffneter Konflkt zwischen dschihadistischen Gruppen und Regierungstruppen. An der Stabliisierungsmission der Vereinten Nationen und der EU-Ausbildungsmission sind auch deutsche Soldaten beteiligt.
Mit Wahlergebnissen wird erst in den kommenden Tagen gerechnet.