Mali: Angst vor weiterem Blutvergießen

Mali: Angst vor weiterem Blutvergießen
Von Andrea BüringOlivier Peguy mit reuters, afp
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Die Zentralregierung in Bamako ist geschwächt, seitdem islamistische Extremisten das Land unsicher machen. In diesem Machtvakuum verschärfen sich ethnische Spannungen.

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Nach dem tödlichen Angriff auf ein Dorf in Mali will der Präsident Ibrahim Boubacar Keïta zum Unglücksort reisen.

In der Nacht auf Montag waren bei einer Attacke mindestens 35 Menschen der Volksgruppe Dogon getötet worden, unter ihnen zahlreiche Kinder. Hinter der Tat wird die verfeindete Volksgruppe Fulani vermutet.

Alte Konflikte

Es ist bereits das dritte Massaker in der Region Mopti in diesem Jahr. Der verantwortliche Gouverneur wurde vom Ministerrat entlassen. Hintergrund der Gewalt sind ethnische Spannungen und der Kampf um fruchtbaren Boden in der Sahelzone.

Appell an UNO

Ministerpräsident Boubou Cissé sagte, was geschah, sei traurig für alle. Man müsse die Anstrengungen in Politik, Sicherheit und Wirtschaft nochmals verstärken, um Frieden und Versöhnung voranzubringen.

Im Weltsicherheitsrat in New York forderte der Außenminister von Mali Tiébilé Dramé die Unterstützung durch Blauhelme: "In den vergangenen Jahren hat es noch nie soviele Opfer und Schäden wegen ethnischer Gewalt gegeben, die durch Terroristengruppen und durch den Wettlauf um Kontrolle über die natürlichen Rohstoffe weiter angestachelt wird."

Hilflose Zentralregierung

Im Konflikt stehen sich die sesshaften Dogon und die Fulani-Nomaden gegenüber. Ihre Spannungen konnten in der Vergangenheit von Bamako in Schach gehalten werden. Doch seit die Zentralregierung durch islamistische Extremisten geschwächt ist, werden die ethnischen Spannungen wieder größer.

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