Ryanair-Chef zum Flugbetrieb: "Keine schwachsinnigen Regeln"

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Im Interview mit euronews fragt sich Ryanair-Chef Michael O'Leary, wie und wann der Flugbetrieb wieder anlaufen wird. Durch die Coronakrise bleiben viele Maschinen am Boden, Arbeitsplätze wurden gestrichen. Er fordert Steuererleichterungen statt staatlicher Zahlungen.

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Europas größte Fluggesellschaft konnte den durch das Coronavirus verursachten wirtschaftlichen Turbulenzen zwar standhalten. Um aber weiter überleben zu können, sucht Ryanair-Chef Michael O'Leary nach Möglichkeiten, den Flugbetrieb wieder aufzunehmen, ohne gegen geltenden Hygienemaßnahmen zu verstoßen. Tausende Jobs wurden bereits gestrichen, die Maschinen bleiben am Boden.

"Keine schwachsinnigen Regeln"

"Wichtig ist doch, dass jetzt keine schwachsinnigen Regeln kommen. Man kann in einer Aluminiumröhre keinen Abstand halten... Wir haben gelesen, dass Gummihandschuhe getragen und Desinfektionsgel benutzt werden soll, und zwar nach jeder Interaktion am Check-In-Schalter. Das ist komplett ineffizient, sinnlos und wurde nur bestimmt, um uns den Eindruck zu geben, dass überhaupt etwas getan wird", so Ryanair-Chef Michael O'Leary im euronews-Interview. 

Europas Fluggesellschaften kämpfen ums Überleben. Ryanair befürwortet zwar staatliche Hilfen bei der Erhaltung von Arbeitsplätzen, kritisiert aber die Rettung staatlich subventionierter Mitbewerber. O'Leary weiter:

"Anstatt alle gleich zu behandeln, werden die Unternehmen, die ohnehin an der staatlichen Nadel hängen, bevorzugt, so wie Lufhansa und Air France. Alitalia wurde wieder verstaatlicht, eine Gesellschaft die in 74 Jahren nie Gewinn abgeworfen hat... Ryanair ist die größte Fluggesellschaft in Italien, Easyjet ist Nummer drei, denke ich. Wir wollen keine staatliche Hilfe, aber wir wollen erhebliche Steuererleichterungen, günstigere Flughafengebühren und nicht, dass Gesellschaften wie Alitalia an den staatlichen Tropf gehen."

"Gesamter Sektor ans Beatmungsgerät"

Der Co-Vorsitzende des Ausschusses für Transport und Tourismus im Europäischen Parlament kann die Kritik nachvollziehen. Dennoch müsse Europa Arbeitsplätze erhalten.

"Der Tourismussektor in Europa stellt 25 Millionen Arbeitsplätze. Ich bin davon überzegut, dass dieser gesamte Sektor ans Beatmungsgerät gehört. Wir brauchen also Geld, Geld und nochmals Geld. Nicht nur von den Mitgliedsstaaten sondern auch von der EU", so Istvan Ujhelyi. 

Die EU wird nicht müde zu betonen, dass die Hilfen für den Tourismussektor nur ausnahmsweise und vorübergehende gewährt werden. Keine große Hilfe für Michael O'Leary, der nun gegen die staatlichen Hilfen vorgehen will.

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