Covid-19: Schutzmasken mit Sichtfenster - für gehörlose Lippenleser

Auch Gehörlose sind Corona-geschädigt – selbst wenn ihnen kein Virus zu nahe kommt. Wenn die anderen durch einen gängigen Mundschutz sprechen, verstehen sie nichts: Sie können die Lippen nicht sehen, von denen sie gewöhnlich die gesprochenen Worte ablesen. Allein in einem Land wie Deutschland gibt es etwa 80.000 gehörlose Menschen.
Eine kleine Gruppe von Schneidern in Spanien (Carballiño, Provinz Ourense) hat sich Abhilfe ausgedacht:
Sie nähen Gesichtsmasken aus wiederverwendbaren, sterilisierbaren Tüchern mit Sichtfenstern aus Plastik, durch die man den Mund sehen kann.
Ana, Kurzwarenhändlerin:
"Es gibt ja gehörlose Menschen, die sich ohne Lippenlesen nicht allein per Gebärdensprache verständigen können."
"Und manche Gehörlose beherrschen die Gebärdensprache nicht, also müssen sie unsere Lippen lesen, um zu wissen, was wir ihnen sagen... damit sie kommunizieren können, ist der Durchblick notwendig und naheliegend."
In Spanien müssen alle über 6 Jahren auf öffentlichen Plätzen etwas tragen, das das Gesicht bedeckt.
Anas Gesichtsmasken gehen an die Galicische Föderation der Gehörlosen, und die gibt sie weiter.
PS: Der Deutsche Gehörlosen-Bund empfiehlt aus gegebenem Anlass dringend die Gebärdensprache - da jede Art von Sichtfenster auf die Dauer beschlage. "Für essenzielle und (vor allem in Corona-Zeiten lebens-) wichtige Gespräche, etwa mit medizinischem Personal, fordern wir jedoch, dass Dolmetscher/-innen für Deutsche Gebärdensprache (DGS) und Deutsch über den Vermittlungsdienst Tess oder über Videotelefonie bzw. Webcam, mit iPad, Smartphone oder Laptop einbezogen werden." Wenn Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegekräfte FFP2- oder FFP3-Masken tragen, stelle sich die Frage des Sichtfensters ohnehin nicht.
su