Zum Tag der Artenvielfalt: EU bleibt bei "Grünem Deal" - trotz Covid-19

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Von su mit dpa
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Zum Internationalen Tag der Artenvielfalt der Vereinten Nationen lieferte EU-Vizepräsident Frans Timmermans eine alarmierende Bestandsaufnahme ab. Deshalb will die EU an ihrer "Strategie 2030 zur Biodiversität" festhalten - trotz angespannter Budgets wegen der Corona-Krise

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Bauernlobbyisten (Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen und Europäischen Bauernverbandes) sehen ihn als “Generalangriff auf die gesamte europäische Landwirtschaft” – den Entwurf der Europäischen Union zu einer “Strategie 2030 zur Biodiversität".

Zum Internationalen Tag der Artenvielfalt der Vereinten Nationen (22.05.2020) lieferte EU-Vizepräsident Frans Timmermans eine alarmierende Bestandsaufnahme ab:

“Wir zerstören die Natur in nie dagewesener Geschwindigkeit, rund 1 Million Arten sind innerhalb weniger Jahrzehnte vom Aussterben bedroht. Dadurch bedrohen wir buchstäblich unser eigenes Leben, unsere Gesundheit und unser Wohlergehen.”

Wir zerstören die Natur in nie dagewesener Geschwindigkeit
Frans Timmermans
EU-Vizepräsident

"GRÜNER DEAL"

Das soll der sogenannte «Grüne Deal» (Green Deal) der EU-Kommission abwenden. Die Etappen ihrer "Strategie 2030 zur Biodiversität":

© Euronews
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Bis 2030 drei Milliarden neue Bäume pflanzen – bis 2050 soll Europa schließlich klimaneutral werden.

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In zehn Jahren soll ein Viertel der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet werden, mindestens. Heißt: Bitte fast verdoppeln (2018: 13,7 %, Statista).

Um Wildtieren, Pflanzen, Bestäubern und natürlichen Schädlingsbekämpfern Platz zu bieten, sei es außerdem nötig, mindestens zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche mit für sie günstigen Elementen wie Hecken, Trockenmauern und Teichen zu gestalten.

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Der Einsatz hochriskanter Pestizide soll gleichzeitig auf die Hälfte gesenkt werden.

UND WER SOLL DAS BEZAHLEN?

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Zum Teil der Deal selbst – denn die Leute sollen nur noch halb so viel Essen auf den Müll werfen.

Die geplanten Maßnahmen zielten nicht nur auf Umweltschutz, sondern auch auf die Gesundheit der Verbraucher, die Wettbewerbsfähigkeit der Bauern und die Erholung und langfristige Stärkung der gesamten Wirtschaft, so die EU-Kommission. Beispielsweise biete die Biolandwirtschaft pro Hektar 10 bis 20 Prozent mehr Arbeitsplätze.

Und der Schutz von Küstenfeuchtgebieten könne der Versicherungsbranche jährlich 50 Milliarden Euro einsparen, indem er Hochwasserschäden senke.

Nicht nur die konventionelle Landwirtschaft ist skeptisch – sie trägt vor allem in der Viehzucht erhebliche Mengen Klimagase bei. Gegenwind kommt auch aus der ökonomischen Ecke: So hat Tschechiens Ministerpräsdent Andrej Babis vorgeschlagen, den Green Deal besser einzufrieren – wegen der hohen Kosten der Corona-Krise.

su mit dpa

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