In Paris sind nach Protesten gegen rassistische Polizeigewalt 18 Demonstranten festgenommen worden.
In Paris sind nach Protesten gegen rassistische Polizeigewalt 18 DemonstrantInnen festgenommen worden, wie die Polizei mitteilte. Am Dienstag waren etwa 20.000 Menschen durch die französische Hauptstadt gezogen. Vor dem Hintergrund der Black-Lives-Matter-Proteste in den USA forderten sie Gerechtigkeit für den 2016 in Polizeigewahrsam verstorbenen Adama Traoré.
"Adama hat das Gewicht von drei Polizisten auf sich gespürt", so Traorés Schwester Assa Traoré. "George Floyd hat das Gewicht von drei Polizisten auf sich gespürt. Beide haben gesagt: ,Ich kann nicht mehr atmen.'
Traorés Todesumstände sind umstritten. Laut offiziellen Gerichtsgutachten starb der 24-Jährige an Herzschwäche und weiteren Erkrankungen. Zwei Gutachten, die von der Familie in Auftrag gegeben wurden, besagen, er sei erstickt, was auf die Behandlung durch die Polizei zurückzuführen sei.
Polizei hatte Demonstration verboten
Der größtenteils friedliche Protest am Dienstag war stellenweise eskaliert. DemonstrantInnen errichteten Barrikaden, setzten Gegenstände in Brand und griffen Polizisten mit Wurfgeschossen an. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.
Die Pariser Polizei hatte den Protest wegen der Corona-Maßnahmen verboten. Auch in anderen französischen Städte gab es Demonstrationen.
Die Proteste in Frankreich waren angesichts der Massendemonstrationen in den USA nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd vor über eine Woche wieder aufgeflammt.