"Das passt doch wunderbar!"- Wagners Rheingold auf dem Parkdeck

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Von Jona Källgren
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"Not macht erfinderisch", meint der Intendant der #DeutschenOperBerlin Dietmar Schwarz. "Und wenn man die Erfindungen dann hat, dann sagt man, das passt doch wunderbar!"

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**Die Coronakrise hat viele Dinge, die uns vorher selbstverständlich erschienen, auf Eis gelegt. Auch den Genuss von Klassik live. **

Noch haben die Theater und Opernhäuser in Berlin geschlossen. Eine Art Rückkehr zur Normalität, unter Einhaltung der Distanzregeln, wagt nun die Deutsche Oper Berlin, wenn auch in einem ungewöhnlichen Ambiente: Richard Wagners "Rheingold auf dem Parkdeck" - sprichwörtlich - in einer abgespeckten, halbszenischen Kammerfassung mit 22 Musikern und 12 Sängern. 

"Das passt doch wunderbar!"

Klappstühle statt Glamour, das hat schon beinah was von Avantgarde, ist aber eine Art Notlösung, sagt Intendant Dietmar Schwarz. "Not macht erfinderisch: Und wenn man die Erfindungen dann hat, dann sagt man, das passt doch wunderbar!"

Am 12. Juni sollte ein neuer "Ring"-Zyklus unter Regie des Norwegers Stefan Herheim an der Deutschen Oper mit der "Rheingold"-Premiere starten. Dann wurde die Produktion coronabedingt verschoben. Stattdessen gibt es nun die 90-Minuten-Fassung im Parkhaus, Neil Barry Moss übernahm die szenische Einrichtung.

"An diesem erstaunlichen Ort mit dieser erstaunlichen Geschichte bekommt man die Möglichkeit zu einer originellen Version, die vorher noch kein anderer gemacht hat. Was soll man über das Stück sagen, es ist so berühmt. Für mich war das völlig offensichtlich."

Akustik eigentlich gut

2014 wurde das Parkdeck der Oper schon einmal für eine szenische Produktion genutzt ("Oresteia" von Iannis Xenakis) und nun quasi in der Not wieder entdeckt. "Was wir nicht mehr so genau in Erinnerung hatten war, dass die Akustik ohne Verstärkung eigentlich gut ist, ideal vielleicht nicht, aber gut!", meint Dietmar Schwarz.

Maximal 200 Zuschauer können mit dabei sein. Die Karten für die fünf Vorstellungen waren innerhalb zwölf Minuten ausverkauft. Kein Wunder, meint Neil Barry Moss.

"Ich denke, das ist sehr wichtig. Kultur ist etwas, das man für selbstverständlich hält. Aber ohne sie kann man nicht funktionieren. Es ist ein grundlegendes Menschenrecht, an Kultur teilzuhaben."

Die Vorstellungen verfolgen ein "Pay what you want"-Konzept. Die Reservierung erfolgt gegen eine Schutzgebühr von 5,00 Euro. Um Beiträge wird nach der Vorstellung gebeten.

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