"Held" und "Titan": Tribut an Bürgerrechtler John Lewis

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In den USA wird des verstorbenen Bürgerrechtlers John Lewis gedacht. Er beeinflusste auch die aktuelle Black-Lives-Matter-Bewegung.

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In den USA wird des verstorbenen Politikers und Bürgerrechtlers John Lewis gedacht. Der Weggefährte Martin Luther Kings starb am Freitag im Alter von 80 Jahren. Er repräsentierte Atlanta, die Hauptstadt des Bundesstaates Georgia, über 30 Jahre lang im Kongress. Bis zuletzt war eine wichtige Figur der Anti-Rassismus-Bewegung im Land.

"Dass Black Lives Matter passiert, ist auch ein Verdienst von John Lewis, ist dem geschuldet, was er als junger Mann, in seiner gesamten politischen Karriere gemacht hat", so Peter Loge, Medienwissenschaftler an der "George Washington School of Media & Public Affairs" in Washington. "Eines der letzten Fotos von ihm in der Öffentlichkeit zeigen ihn auf dem Black Lives Matter Plaza hier in Washington D.C."

"Er stand immer auf der richtigen Seite der Geschichte"

Lewis litt an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Trotzdem beteiligte er sich noch im Juni an den Black-Lives-Matter Protesten, die das Land auch noch Jahrzehnte nach der Bürgerrechtsbewegung in den 60er Jahren in Aufruhr versetzen.

"Wir waren auf der Straße und gegen uns werden dieselben Polizeitaktiken angewandt, um uns davon abzuhalten, für Freiheit für Schwarze zu kämpfen, aber davon hat sich der Kongressabgeordneten Lewis nie beirren lassen", so eine der Anführerinnen der Black-Lives-Matter-Bewegung, Patrisse Cullors. "Er stand immer auf der richtigen Seite der Geschichte, immer und immer wieder."

Flaggen auf Halbmast

Präsident Donald Trump orderte an, die Flaggen am Kapitol und Weißen Haus auf Halbmast zu setzen. Auf Twitter sprach er der Familie des Verstorbenen sein Beileid aus. 

Die Vorsitzende der Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, würdigte Lewis als "Titan der Bürgerrechtsbewegung".

Trump sorgt für Ärger in Portland

Unterdessen schwelt im Land der Konflikt um Rassismus und Polizeigewalt weiter. Trump zog harrsche Kritik auf sich, da er in Portland gegen den Willen der Stadt und des Bundesstaates Oregon militarisierte Sicherheitskräfte gegen Demonstrierende einsetzen ließ.

Der Bürgermeister der Stadt bezeichnete dies als "Angriff auf unsere Demokratie":

Der Einsatz von Kräften des Bundes gegen den erklärten Willen eines Bundesstaats oder einer Stadt ist sehr ungewöhnlich. Die Regierung beruft sich bei dem seit einigen Tagen andauernden Einsatz auf das Recht, vor Ort ein Bundesgericht zu schützen. Der amtierende Heimatschutzminister Chad Wolf hat den Einsatz gegen die "gewaltsamen Anarchisten" in Portland verteidigt und erklärt, die Kräfte des Bundes würden die Situation unter Kontrolle bekommen. Der Republikaner Trump hatte sich zuvor abfällig über die anhaltenden Proteste in der von Demokraten kontrollierten Stadt geäußert und für ein hartes Durchgreifen der Sicherheitskräfte geworben.

Die Proteste in Portland begannen vor knapp zwei Monaten nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Bundesstaat Minnesota. Zum Teil kam es dabei in Portland auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der örtlichen Polizei. Trumps Regierung hatte zum Höhepunkt der friedlichen Floyd-Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt auch in der Bundeshauptstadt Washington Kräfte des Bundes eingesetzt - und dafür heftige Kritik von den Demokraten geerntet.

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