DFL beschließt Maßnahmenpaket - jetzt ist die Politik am Ball

Keine Gästefans, keine Stehplätze, kein Alkohol: Die 36 Vereine der Deutschen Fußball Liga haben sich auf ein einheitliches Vorgehen geeinigt, um zumindest die Rückkehr einiger Zuschauer in die Stadien zu ermöglichen.
Einheitliches Vorgehen
Das DFL-Konzept sieht vor, dass Gästefans bis Jahresende nicht zu den Spielen reisen dürfen. So soll die Reiseaktivität der Fans verringert werden - sowie eine mögliche Verbreitung des Virus.
Außerdem soll es vorerst keine Stehplätze geben. In den Kurven und auf den Tribünen stehen die Fans normalerweise dicht gedrängt, Sicherheitsabstände könnten nur schwer eingehalten werden.
Auch Alkohol soll bis Ende Oktober nicht ausgeschenkt werden.
Weiterer zentraler Punkt ist die Einführung personalisierter Online-Tickets, mit denen während der Corona-Pandemie die Nachverfolgung von Infektionsketten ermöglicht werden soll.
Es gehe ausschließlich darum, "dem Infektionsgeschehen Rechnung zu tragen, das man keinesfalls unterschätzen darf", sagte Seifert, um Kritik von Datenschützern den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Ansätze wie "Alle oder keiner" seien deshalb zwar "nachvollziehbar", sagte Seifert, aber "einfach nicht zielführend". Der Fußball müsse "in kleinen Schritten die Normalität für uns zurückerobern, das geht nicht von 0 auf 100".
Ab wann dürfen Zuschauer in die Stadien?
Nun ist die Politik am Ball. Ob tatsächlich bald wieder vor Publikum im Stadion gespielt werden kann - womöglich schon zum geplanten Bundesliga-Start am 18. September- , wollen die Gesundheitsminister der Länder auf einer Konferenz am kommenden Montag besprechen.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hält Bundesligaspiele mit 25.000 Zuschauern "für sehr schwer vorstellbar".
Kritik von Fußballfans
Das Fan-Bündnis "Unsere Kurve" hatte die Pläne der DFL schon im Vorfeld kritisiert.
Im Falle einer Zulassung von Zuschauern brauche es klare Regeln, wenn es Tickets zunächst nur in personalisierter Online-Form geben sollte, forderte Peter. So sollten die "abgegebenen Daten (nur) zum Gesundheitsschutz genutzt werden und nicht für andere Zwecke", wie etwa einer Überwachung der Fans. Diese Verpflichtung müsse von den Vereinen offen ausgesprochen werden, sagte Peter.
Leere Ränge - Fußball im Netz
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Dazu gehören für drei Spielzeiten 121 von 137 Live-Spielen der Königsklasse sowie der Supercup, die Konferenzen und die Highlight-Berichterstattung. Da auch Amazon 16 Partien für sein Streamingangebot Prime gekauft hat, laufen - bis auf das Endspiel - die Champions-League-Partien nur im Internet.