In Montenegro wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Siegchancen werden der pro-westlichen Sozialdemokratischen Partei und der Demokratischen Front zugerechnet.
In Montenegro wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Und das inmitten eines neuerlichen Coronavirus-Ausbruchs und der Spannungen mit Serbien.
Die Wähler müssen sich entscheiden zwischen der Sozialdemokratischen Partei (DPS) des pro-westlichen Präsidenten Milo Djukanovic und der Demokratischen Front (DF). Die Oppositionspartei tritt für eine Annäherung an Serbien und Russland ein und weiß auch die serbisch-orthodoxe Kirche hinter sich.
"Natürlich will ich wählen gehen", sagt Rentner Luka Krsmanovic. "Ich glaube, in Montenegro gibt es niemanden, der sich nicht von der Last befreien will, der nicht genug hat von Korruption und der hohen Kriminalität".
Stanko Dabanovic, ebenfalls Rentner meint: "Jeder von ihnen lenkt den Fluss zu seiner Mühle, weil private Interessen und hohe Gehälter auf dem Spiel stehen. Politikern traue ich ganz allgemein nicht."
Nicht nur die Beziehungen zu Serbien sind alles andere als gut - auch das Verhältnis zur serbisch-orthodoxen Kirche gilt als angespannt. Grund ist ein Gesetz über religiöses Eigentum.
Das Gesetz ist noch nicht ratifiziert. Seit Monaten gibt es dagegen Proteste - angeführt von der serbisch-orthodoxen Kirche und einem Bündnis pro-serbischer Parteien.