Montenegros Zukunft: Einflussfaktor Serbien

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NATO-Gebäude Copyright Olivier Matthys/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von euronews
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Der frühere NATO-Sprecher Jamie Shea sieht das Verhältnis zwischen der EU und Belgrad als wichtigen Bestandteil des Verhältnisses zu Montenegro.

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Die Parlamentswahl in Montenegro hat der Opposition Aufwind verschafft. Und diese fühlt sich in Richtung Russland und Serbien gezogen. Die Partei von Präsident Milo Ðukanović, der seit rund 30 Jahren die Geschicke Montenegros bestimmt, kommt mit ihren Bündnispartnern nicht auf die absolute Mehrheit. Er rechne gleichwohl mit einer Koalitionsregierung, die Montenegros Nato-Mitgliedschaft nicht in Frage stellen werde, meint Jamie Shea, früherer Sprecher des Militärbündnisses.

„Je mehr die Europäische Union Serbien einbeziehen kann..."

„Eine der Lehren dieser Wahl ist leider, dass die Gesellschaft in Montenegro wie in anderen Länder gespalten bleibt. Ein Drittel der Bevölkerung ist ethnisch serbisch und blickt oft Richtung Belgrad und Moskau, wie bei der Wahl zu sehen war“, so Shea. „Je mehr die Europäische Union Serbien einbeziehen kann und Serbien auf einen westlichen, an der EU-orientierten Kurs einstimmen kann, desto mehr werden sich die Serben in Montenegro, die sich derzeit vor den Kopf gestoßen fühlen, dem westlichen Kurs anschließen“, sagt er.

Im Streit um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer legte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kürzlich verbal eine Schippe drauf, warf den Regierungen Frankreichs und Griechenlands Geldgier vor. Shea: „Die NATO ist an Spannungen durch Überflugrechte und Militärübungen im östlichen Mittelmeerraum gewöhnt, insbesondere während der Sommermonate. Natürlich ist das eine unangenehme Sache. Vor allem da sich die Vereinigten Staaten einschalten, werden sich Athen und Ankara letztlich meiner Einschätzung nach an einen Tisch setzen und zu irgendeiner Form von Abkommen kommen, um die Förderrechte im östlichen Mittelmeerraum aufzuteilen.“

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg befinde sich im Austausch mit den Regierungen in Griechenland und der Türkei, so der frühere Sprecher des Militärbündnisses.

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