Hilfe von Putin: Lukaschenko zu Besuch in Sotschi

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Der umstrittenen belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bekommt Unterstützung vom mächtigen Nachbarn - allerdings nur in Form eines Kredits.

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat seinem belarussischen Amtskollegen bei dessen Besuch in Sotschi einen Kredit von 1,5 Milliarden US-Dollar versprochen. Dem Nachbarland, in dem seit Wochen gegen Lukaschenko protestiert wird, solle damit in einem schwierigen Moment geholfen werden, so Putin. Er sprach sich zudem für eine Verfassungsreform und Neuwahlen aus.

"Wir sind davon überzeugt, dass die Belarussen diese Situation zusammen durch einen ruhigen Dialog lösen müssen und gemeinsam entscheiden müssen, was sie als nächstes tun wollen, ohne Forderungen und Druck von draußen", so Putin. "Wir wissen, dass Sie vorgeschlagen haben, an der Verfassung zu arbeiten. Das ist logisch, zeitgemäß und angemessen."

Lukaschenko steht in der Heimat und international nach 26 Jahren an der Macht stark unter Druck. Belarus ist wirtschaftlich massiv vom großen Nachbarn Russland abhängig. "Sie haben sehr ehrenhaft und anständig gehandelt", bedankte sich Lukaschenko bei Putin. "Ich danke Ihnen persönlich und den Russen allgemein. Denjenigen, die uns in der Zeit nach der Wahl unterstützt haben."

Über 100.000 protestieren am Wochenende in Minsk

Am Wochenende waren allein in Minsk laut Schätzungen über Hunderttausend Menschen auf der Straße. Mehr als 700 Menschen wurden laut Innenministerium landesweit verhaftet, da die Demonstrationen nicht genehmigt gewesen sein.

Die Demokratiebewegung wirft Lukachenko vor, sich unrechtmäßig zum Sieger der Präsidentenwahl Anfang August erklärt zu haben. Die Sicherheitskräfte stehen seit Wochen wegen ihres rabiaten Vorgehens gegen die Demonstranten in der Kritik. Der UN-Menschenrechtsrat will sich am Freitag in einer Dringlichkeitsdebatte mit der Situation in Belarus befassen.

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