Belarussische Opposition: "Es führt kein Weg zurück!"

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Von Lucia Riera Bosqued
Belarussische Opposition: "Es führt kein Weg zurück!"
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Eine der wichtigsten Oppositionsführerinnen in Weißrussland, Swetlana Tichanowskaja, kündigte an, die Proteste in ihrem Land würden nicht nachlassen, es sei zu spät, kein Weg führe zurück.

In Warschau wiederholte sie den Vorwurf, die Präsidentschaftswahlen vom 9. August seien manipuliert, der Sieg von Präsident Alexander Lukaschenko gestohlen.

Der Punkt ohne Wiederkehr liegt hinter uns, erreicht wurde er im Moment der großen Gewalt gegen unser Volk, am 9. und 11. August, als Menschen auf der Straße verhaftet, ins Gefängnis gesteckt und schwer gefoltert wurden.
Swetlana Tichanowskaja
Belarussische Oppositionsführerin

Tichanowskaja traf den polnischen Premierminister Mateusz Morawiecki im so genannten Belarussischen Haus, ein Gebäude in Warschau, das Polen der belarussischen Zivilgesellschaft und der belarussischen Opposition zur Verfügung stellt.

Nur noch ein führendes Mitglied des Oppositionsrates frei

Die verschleppte Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa ist nach Angaben ihrer Familie angeblich in einem Untersuchungsgefängnis in Minsk. Laut ihrer Anwältin sei sie wegen Aufruf zum Staatsstreich verhaftet worden. Von belarussischen Behörden gab es keine Bestätigung.

Mit dem Anwalt Maxim Znak wurde eines der letzten freien Mitglieder des Oppositionsrates festgenommen. Letztes freies Mitglied des Rates ist jetzt die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch. Nicht identifizierte Personen versuchten ebenfalls, in ihre Wohnung einzudringen.