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Arbeiten am Limit: Krankenschwestern protestieren in Madrid

Arbeiten am Limit: Krankenschwestern protestieren in Madrid
Copyright  Juan Carlos de Santos
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Von Juan Carlos De Santos Pascual
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Protest im Corona-Hotspot Madrid: Krankenschwestern und Pfleger haben ihre Arbeit für fünf Minuten niedergelegt.

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Protest im Corona-Hotspot Madrid: Krankenschwestern und Pfleger haben ihre Arbeit für fünf Minuten niedergelegt. Sie klagen über die hohe Arbeitsbelastung und schlechte Arbeitsbedingungen, über Doppelschichten, wenig Freizeit und dass sie teilweise täglich in ein anderes Krankenhaus geschickt werden. Zudem haben sie oft prekäre Verträge über kurze Zeiträume. Wenn sie die Bedingungen nicht akzeptieren, werden die Verträge nicht erneuert, so die Pfleger.

Krankenschwestern würden Madrid verlassen, wenn man ihnen irgendwo anders einen sicheren Vertrag, mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen anbietet, so die Gewerkschaftlerin Isabel García. Dann könnte die Regionalregierung zwar zusätzliche Krankenhäuser in Zelten errichten, aber wenn sie den Pflegern in Madrid nicht bessere Verträge anbieten, gäbe es kein Personal für diese neuen Kliniken.

"Wissen nur, dass es schrecklich wird"

Wegen der Corona-Pandemie ist das Gesundheitssystem in der spanischen Hauptstadt am Anschlag. Angela Ayuso ist Krankenschwester in einem Gesundheitszentrum, manchmal arbeitet sie 14 Stunden am Tag. Seit der Corona-Pandemie kommt sie mit ihrer Arbeit kaum hinterher, sagt sie. Ayuso: "Mitte Oktober fängt die Impfkampagne gegen die Grippe an. Wir haben keine Ahnung, wie wir das bewältigen sollen. Wir haben zu wenig Platz, zu wenig Ausstattung, keine Leitlinien dazu, wie wir damit umgehen sollen. Wir wissen nur, dass es schrecklich wird."

Die Pflegegewerkschaften haben für Mittwoch zum Streik aufgerufen. Sie sagen, dass der Personalmangel bereits Auswirkungen auf die Behandlung der PatientInnen hat. Gewerkschaftler Jesús García: "Operationen finden nicht statt, die Aufnahme von PatientInnen wird verschoben. Was ist mit PatientInnen, bei denen schon im April Krebs oder ein Herzleiden hätte festgestellt werden können und bei denen die Diagnose jetzt erneut verschoben wird? Wenn wir die Krankheit irgendwann feststellen, könnte die Behandlung problematisch werden."

Es brauche also dringend mehr Personal und dafür bessere Arbeitsbedingungen, so die Forderung. 

Juan Carlos de Santos, euronews-Korrespondent in Madrid: "Den Madrider Pflegegewerschaften zufolge kommen in der Region 3,8 Pfleger auf Tausend EinwohnerInnen. In ganz Spanien sind es 5,7, in allen OECD-Ländern sind es durchschnittlich 8,8. Um an den spanischen Durchschnitt heranzukommen, fordern die Gewerkschaften 12.000 zusätzliche Kräfte."

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