Mehrere EU-Projekt haben das Ziel, Ökosysteme für den Klimawandel stark zu machen.
September war ein weiterer rekordverdächtiger Monat in puncto Klimawandel - wir haben die Fakten über unseren sich erwärmenden Planeten sowie eine Reportage über die Förderung der Artenvielfalt in Rumänien, Thema in dieser Folge von Climate Now.
Aktuelle Klima-Daten des Copernicus Climate Change Service
Wir haben einen neuen Höchstwert, wieder einmal, denn es war der wärmste September seit Beginn der Aufzeichnungen weltweit, mit Temperaturen, die mehr als 0,6 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Jahre von 1981 bis 2010 lagen.
Schaut man sich die Karte der Anomalien der Oberflächenlufttemperatur an, sieht man, dass es in all den Gebieten in rosa und rot wärmer war als im Durchschnitt des vergangenen Monats. Es gab eine rekordverdächtige Hitzewelle in Frankreich und neue Rekordtemperaturen im September in der Türkei, Israel und Jordanien. Auch in der Arktis und in Teilen der Antarktis war es überdurchschnittlich warm.
Auf dieser Grafik werden die monatlichen Anomalien der Oberflächenlufttemperatur seit 1979 gezeigt: Man sieht deutlich den Erwärmungstrend.
Ein weiterer wichtiger Indikator für den Klimawandel ist die Ausdehnung des arktischen Meereises. Sie ist im September normalerweise am niedrigsten. Hier kann man sehen, dass dieses Gebiet um Sibirien besonders betroffen war. Insgesamt lag die Meereiskonzentration in der Arktis im September um 40 Prozent unter dem Durchschnitt.
Bären und Bisons in Rumänien
In unserer Reportage geht es um Bemühungen, die biologische Vielfalt zu fördern, um den Klimawandel besser bewältigen zu können. In Europa sind Anstrengungen im Gange, die Ökosysteme zu erhalten und sie angesichts eines sich erwärmenden Planeten widerstandsfähiger zu machen. Euronews-Korrespondentin Mari Jeanne Ion hat sich Projekte in den Karpaten in Westrumänien angesehen.
Zum Beispiel wurde eine Brücke für Bären. Sie wird auch von Wölfen, Luchsen, Hirschen und Wildschweinen genutzt, um eine neue Straße zu überqueren. Christian Remus Papp ist an mehreren EU-Projekten wie diesem beteiligt. Deren Ziel ist es, den Klimawandel zu bekämpfen:
"Die Geschichte in Bezug auf die Entwicklung einer nachhaltigen Infrastruktur beginnt hier, denn das ist wirklich die erste Brücke, die in Rumänien für große Fleischfresser und andere Tiere gebaut wurde", erklärt Christian Remus Papp, Nationalmanager für Wildtiere, WWF Rumänien.
Die Brücke ist sehr breit – rund 80 Meter. Diese Breite braucht man für Bären, so der Tierschützer: "Wenn sie breit genug ist, dann wird der Bär eine Weile in der Gegend alle Bewegungen beobachten. Und wenn er sich sicher fühlt, dann wird er die Brücke überqueren."
Mit den Wildtierbrücken will man die Zerstückelung von Wildgebieten vermeiden und den Tieren ermöglichen, sich freier zu bewegen und den Menschen auszuweichen. Der Bau ist eine Investition, aber die Brücken schaffen ein Ökosystem, das mit den Auswirkungen des Klimawandels besser zurechtkommt.
Wiederansiedlung von Bisons
Ein weiteres Projekt mit dem Ziel, die Artenvielfalt zu schützen und zu erhalten, ist die Wiederansiedlung des wilden europäischen Bisons:
"Viele Studien zeigen, dass die Bison-Ansiedlung in ein Ökosystem tatsächlich geeignetere Bedingungen für andere Arten wie Wölfe, Bären oder Luchse schafft", so Marina Drugă. Bison-Projektmanagerin, WWF Rumänien. "Dasselbe gilt für viele andere wirbellose Tierarten. Wenn wir also Bisons ansiedeln, können wir die biologische Vielfalt in diesem Gebiet erheblich steigern."
Die biologische Vielfalt ist durch den Klimawandel ernsthaft bedroht. Stärker verbundene und vielfältigere Tierpopulationen können dazu beitragen, die Auswirkungen der globalen Erwärmung zu begrenzen.
"Wir können den Klimawandel nicht aufhalten, das ist sicher, es sei denn, wir verändern unser Alltagsgeschäft", meint Papp. "Aber das nicht wirklich wahrscheinlich. Wenn wir also die Widerstandsfähigkeit stärken, wenn wir dazu beitragen, dass Ökosysteme gesund und leistungsfähig genug sind, um zumindest die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern, dann ist das umso besser für uns."
Dieser Artikel ist Teil unserer einwöchigen Green Tomorrow-Initiative.