Am Mittwoch nahmen landesweit rund 430 000 Menschen teil, für diesen Freitag wurden weitere Veranstaltungen angemeldet. Ministerpräsident Morawiecki setzt auf Gespräche.
Der Ärger über ein Urteil des polnischen Verfassungsgerichtes zum Thema Abtreibung ist bei den Gegnern dieses Entscheids auch Tage nach der Bekanntgabe nicht verraucht. Allein am Mittwoch beteiligten sich laut Polizeiangaben rund 430 000 Menschen an Demonstrationen gegen die Abänderung eines Gesetzes von 1993. Mit dem Urteil erklärte das Gericht das Abtreiben von Föten mit unheilbaren oder lebensbedrohlichen Krankheiten oder schweren Fehlbildungen für verfassungswidrig.
Ministerpräsident Mateusz Morawiecki will in Gesprächen zu einer einvernehmlichen Lösung gelangen, er forderte die Veranstalter einer für diesen Freitag in Warschau angemeldeten Demonstration auf, zugunsten des Schutzes vor weiteren Ansteckungen mit dem Coronavirus auf die Kundgebung zu verzichten. Am Donnerstag waren seitens der Behörden mehr als 20 000 neue Fälle gemeldet worden.