Covid-19-Alarm: Immer mehr Lockdowns und Proteste in Europa

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Die neu verhängten Lockdowns im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben in mehreren europäischen Ländern heftige Proteste ausgelöst.

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Die neu verhängten Lockdowns im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben in mehreren europäischen Ländern heftige Proteste ausgelöst.

Die Angst vor wirtschaftlicher Not treibt viele Menschen auf die Straße. Restaurant- und Barbesitzer sowie Kulturschaffende fordern mehr Unterstützung von der Regierung.

Italien will Einkaufszentren schließen

Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte sprach von einer sehr besorgniserregenden Situation im Land und kündigte die Schließung von Einkaufszentren und eine mögliche nächtliche Ausgangssperre an. Das Land soll in drei Risikozonen eingeteilt werden.

Giuseppe Conte: "Wir sind kurz davor, die Schließung von Einkaufszentren anzuordnen. Zu erwarten ist eine Kapazitätssenkung des gesamten öffentlichen Nahverkehrs auf 50 Prozent. Wir planen die Einführung von Beschränkungen für den Verkehr in und aus den Regionen, die einen höheren Risikokoeffizienten aufweisen."

Kantone Genf und Jura im Lockdown

Die Schweiz hat mit einem der schwersten Ausbrüche in ganz Europa zu kämpfen. Die Lage ist im gesamten Land angespannt, die Krankenhäuser warnen vor möglichen Engpässen bei der Gesundheitsversorgung.

Die Kantone Genf und Jura befinden sich im Lockdown. Alle Geschäfte bis auf Lebensmittelläden müssen geschlossen bleiben. Auch Friseure und Kinos machen dicht. Schulen und Kitas bleiben aber offen.

In Genf werden bereits jetzt so viele Covid-19-Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern behandelt wie zum Höhepunkt der ersten Welle im Frühjahr.

Merkel: "Das Virus bestraft Halbherzigkeit"

Bundeskanzlerin Merkel hat angesichts der exponentiell steigenden Corona-Infektionszahlen den für Deutschland verhängten Teil-Lockdown gegen Kritik verteidigt.

Angela Merkel: "Wir sind ganz wesentlich davon abhängig, dass die große Zahl der Menschen einfach vernünftig ist und mitmacht und damit andere Menschenleben auch rettet und hilft."

Die an diesem Montag in Kraft getretenen Einschränkungen betreffen die Schließung von Bars und Restaurants sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Die Zahl der Neuinfektionen habe sich in den vergangenen 14 Tagen verdreifacht, die Zahl der Intensivpatienten innerhalb der vergangenen zehn Tage verdoppelt. Das Virus bestrafe Halbherzigkeit, so die Kanzlerin.

Demonstrationen gegen Virusbeschränkungen in Warschau

Polen hat in der vergangenen Woche neue Tages-Rekordzahlen an Covid-19-Toten gemeldet.

Demonstranten in Warschau beschuldigten die Regierung, nicht genug für den Kunstsektor zu tun. Mit Tranparenten wie "Lasst die Kultur leben!" und Kerzen als Zeichen der Trauer zogen sie vor das Kulturministerium.

Der polnische Sänger Robert Janowski ist einer der Demonstranten, er meint: "Nach Angaben der Regierung gibt es an einigen Orten viele Infektionen, an anderen Orten weniger. In Einkaufszentren und Kirchen soll es angeblich keine geben, aber an kulturellen Orten umsomehr."

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