Sorgenfalten in Brasilien und Mexiko: "Zweite Welle kam automatisch"

Ohne Masken- oder sonstigen Schutz: Transport eines Covid-19-Patienten in Breves auf der brasilianischen Insel Marajo
Ohne Masken- oder sonstigen Schutz: Transport eines Covid-19-Patienten in Breves auf der brasilianischen Insel Marajo   -  Copyright  Eraldo Peres/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit AP

Vor allem im Bundesstaat Rio de Janeiro spitzt sich die Lage zu. Am Freitag mussten über 200 Covid-19-Erkrankte von Kliniken abgewiesen werden.

**Im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro schießen die Coronavirus-Infektionszahlen in die Höhe. Am Freitag registrierten die Behörden über 3.000 neue Ansteckungen. **

Sie befürchten jetzt einen Kollaps des Gesundheitssystems, weil viele Kliniken überlastet seien. Die Stadt Rio de Janeiro hat die landesweit höchste Covid-19-Todesrate.

Der 67-jährige Maler Walter José Nicolau sagte an einer Station für Schnelltests in Rio: "All das geschieht, weil der erste Lockdown nicht eingehalten wurde. Sonst wären die Zahlen heute geringer. Nach der Aufhebung des Lockdowns kam automatisch die zweite Infektionswelle."

Mehrere Experten in Brasilien sprachen sich für eine Verschärfung der existierenden Hygiene- und Abstandsregeln aus, gerade im Hinblick auf die bevorstehenden Feiertage. Allein am Freitag warteten in Rio 216 Covid-19-Erkrankte vergeblich auf ein freies Bett in einem Krankenhaus.

Auch Mexiko in der Krise

Mexiko-Stadt hat bereits Maßnahmen ergriffen. Beschäftigte im öffentlichen Dienst gehen nur noch in unbedingt notwendigen Bereichen zur Arbeit. Die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, kündigte die Aufstockung von Krankenhausbetten um 600 an und appellierte an die Bevölkerung der Millionenmetropole: "Die Stadt ist durch die vielen Einlieferungen in Krankenhäuser in einer kritischen Lage. Deshalb rufen wir alle Bewohnerinnen und Bewohner auf, zu Hause zu bleiben und nur rauszugehen, wenn Sie es müssen."

Auch die Weltgesundheitsorganisation äußerte sich besorgt über die Lage in Mexiko. Über 108.000 Menschen seien bereits an oder mit Covid-19 gestorben, das sei der weltweit vierthöchste Wert. In Mexiko-Stadt gebe es 13.800 Todesopfer.

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