Lawrow zu Nawalny-Vorwürfen: Westen hat "keinerlei ethische Standards"

Tage nach dem Auftauchen von neuen Anschuldigungen im Fall Alexej Nawalny hat Russland dem Westen unethisches Verhalten vorgeworfen. Neuen Enthüllungen zufolge waren mindestens acht Agenten des russischen Geheimdiensts FSB an dem Giftanschlag gegen den Kremlkritiker im August beteiligt.
Russland habe sich daran gewöhnt, dass die USA und andere Länder einfach neue Anschuldigungen in den Medien erhöben, so der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einem Besuch in Kroatien: "Es ist sehr amüsant, diese Nachrichten zu lesen, aber die Art und Weise, wie diese Nachrichten präsentiert werden, macht nur klar, dass unsere westlichen Partner keinerlei ethische Standards haben. Außerdem haben sie keinerlei Talent für normales diplomatisches Arbeiten und sind nicht willens, sich an internationale Rechtsvorgaben zu halten, wenn es darum geht, Fakten zu präsentieren."
Berichte: Agenten verfolgten Nawalny jahrelang
Die britische Investigativwebseite Bellingcat und andere Medien kommen nach Auswertung von Telefon- und Reisedaten von russischen Geheimdienstagenten zu dem Schluss, dass Nawalny jahrelang von diesen verfolgt wurde. Drei Agenten seien ihm im August ins sibirische Tomsk gefolgt, wo er vergiftet worden sei.
Nawalny veröffentlichte am Montag ein Video, in dem er Bilder und Namen der Beschuldigten zeigt. Er spricht darin von "Staatsterrorismus", ausgeführt durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin.