Der schwerreiche Investor von Beitar Jerusalem hat einen Scheich ins Boot geholt. Nun wollen sie mit der rassistischen Transferpolitik des Klubs brechen und erstmals arabische Spieler verpflichten. Der Zorn der Fanbasis ist ihnen sicher.
Schwarz-Gelb sind seit jeher die Farben des rechts-konservativen Traditionsvereins Beitar Jerusalem. Seit jeher, das heißt seitdem Anhänger der zionistischen Betar-Bewegung den Klub in den 1920er Jahren gründeten, war Beitar auch immer eng mit der Politik verwickelt. Ein Markenkern war schon immer die Transferpolitik des israelischen Erstligisten: Keine arabischen Spieler zu kaufen galt stets als Identität des Klubs. Viele kritisieren Beitar für diese rassistische Transferpolitik seit Jahren.
Neues Management, neue Transferpolitik
So auch der schwerreiche Investor Moshe Hogeg, der den Klub 2018 kaufte. Zwei Jahre später hat sich der emiratische Scheich Sheikh Hamad bin Khalifa Al Nahyan 50 Prozent der Anteile des Vereins gesichert. Der Mäzen, der in den arabischen Emiraten zum politischen Establishment gehört, möchte mit dem Araber-Verbot aufräumen. Die Unterstützung des Klubbesitzers Hogeg ist ihm sicher:
"Das rassistische Image des Klubs hat mich erst dazu gebracht, ihn zu kaufen. Ich wolle etwas Gutes für die Gesellschaft tun. Die rassistische Transferpolitik wirft ein schlechtes Licht auf den Klub und auch auf Israel. Wie kann es sein, dass am heiligsten Ort einige Leute Dinge tun, die gegen alle Religionen gerichtet sind. Es geht um Hass. Und ich wollte diesen speziellen israelischen Verein von diesem Hass befreien", sagt Investor Hogeg.
Doch der Verein hat mit der Entscheidung den Zorn der Fansbasis auf sich gezogen. Denn die meisten Anhänger stammen aus dem konservativen Milieu - unter ihnen Ministerpräsident Bejamin Netanjahu. Sie haben bei den letzten Heimspielen rassistische Parolen gerufen. Hogeg und der Scheich haben einige Überzeugungsarbeit vor sich.