Schon gestern hat die Erde in Zentralkroatien zweimal gebebt. An diesem Dienstag hat es ein weiteres Erdbeben gegeben - mit einer Stärke von 6,4.
Bei einem Erdbeben in Kroatien ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Es handelt sich um ein Mädchen. Weitere Personen erlitten Verletzungen. Das Beben erreichte eine Stärke von 6,2 auf der Richter-Skala.
In der Stadt Petrinja - rund 60 Kilometer von Zagreb entfernt - wurden mehrere Gebäude zum Teil stark beschädigt und Fahrzeuge von herabstürzenden Trümmern getroffen. Ministerpräsident Andrej Plenković reiste an den Ort des Geschehens. Er sagte, alle verfügbaren Kräfte seien angefordert worden, um die Menschen zu versorgen und die Sachschäden zu beseitigen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen setzte sich mit Regierungschef Plenković in Verbindung und bot Nothilfe an.
Auch im Ort Sisak richteten die Stöße Schaden an. Hier wurde unter anderem ein Krankenhaus in Mitleidenschaft gezogen.
Erst am Montag waren in der Region zwei Erdstöße registriert worden - mit Stärken von 5,2 und 5,0. Zuletzt hatte die Erde in Kroatien im Frühjahr gebebt. Im März hatte ein Beben der Stärke 5,4 in Zagreb mehr als 40 Menschen verletzt, zahlreiche Gebäude wurden zerstört.
Auch in den Nachbarländern wie Slowenien, Österreich und Italien waren die Erdstöße an diesem Dienstag zu spüren. Slowenien nahm vorsorglich das Atomkraftwerk Krsko vom Netz. Dabei handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie eine Sprecherin des AKW erklärte.
Auf Twitter schrieben zahlreiche Nutzer aus Italien und Österreich, dass sie das Beben ebenfalls gespürt hätten. Von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien (ZAMG) hieß es, dass man das Beben mit einer Stärke von 6,1 registriert habe. Auch in den Regionen Kärnten, Wien und in der Steiermark habe man die Erdbewegungen registriert.
Auf dem Balkan kommt es immer wieder zu Erdbeben. Grund dafür ist das Aufeinandertreffen zweier tektonischer Platten: die afrikanische Platte schiebt sich unter die eurasische. Ein ähnlich schweres Beben wie an diesem Dienstag ereignete sich im November 2019 in Albanien.