Die Regierung in Athen hat wieder verschärfte Maßnahmen beschlossen. Die Kirche nimmt das nicht hin.
Die griechisch-orthodoxe Kirche sperrt sich gegen die Entscheidung der Regierung in Athen, die Alltagseinschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus wieder zu verschärfen. Die Maßnahmen der Regierung sehen unter anderem vor, dass Gläubige an diesem Mittwoch, dem Dreikönigstag, weder an Messen noch an anderen kirchlichen Veranstaltungen teilnehmen dürfen.
Kirche pocht auf vorherige Einigung
Bischof Athinagoras, der Sprecher des Kirchengremiums Heiliger Synod, erläuterte: „Der Heilige Synod der griechischen Kirche stimmt den Maßnahmen der Regierung in Bezug auf Gottesdienste nicht zu. Er besteht darauf, dass die Einigung, die mit der Regierung getroffen wurde, eingehalten wird. Die besagt, dass Menschen in der Kirche an heiligen Messen und am Dreikönigstag an der Segnungszeremonie im Wasser teilnehmen dürfen.“
Ein Journalist fragte den Sprecher des Synods, was geschehen würde, sollte die Regierung keine Ausnahmegenehmigung erteilen und die Polizei zu Gottesdiensten ausrücken müssen.
„Jede Person trägt selbst die Verantwortung für ihr Handeln. Und wir tragen die Verantwortung für diese Entscheidung und der Staat ebenfalls", so der Kirchenvertreter.
Segnung im Wasser
Am Dreikönigstag wird in Griechenland der Taufe Jesu gedacht. Bei Segnungen werden dabei Holzkreuze ins Wasser geworfen. Wer dieses zuerst berührt, soll im gesamten Jahr vom Glück gesegnet sein.
Um den Brauch aufgrund der Pandemiebestimmungen nicht ausfallen lassen zu müssen, richtete sich die griechisch-orthodoxe Kirche mit einem Protestschreiben an die Regierung. Sie wirft der Politik vor, die Verschärfung der Maßnahmen ohne vorherige Absprache getroffen zu haben.