In Portugal hat das Parlament einem Gesetzentwurf zugestimmt, der medizinisch begleitete Sterbehilfe legalisiert.
Klare Mehrheit im Parlament
Das portugiesische Parlament hat mit klarer Mehrheit für die Legalisierung der medizinisch begleiteten Sterbehilfe gestimmt. Es gab 136 Ja-Stimmen, 78 Parlamentarier votierten mit Nein, vier enthielten sich. Dagegen waren vor allem Kommuni sten und konservativen Parteien im Lissaboner Parlament.
Nun muss noch Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa den Text unterschreiben. Mehrere Organisationen und Einrichtungen wie die Katholische Universität Portugal oder Caritas haben den Präsidenten dazu aufgerufen, das Gesetz nicht zu bestätigen.
Portugal wäre viertes Land in Europa mit legaler Sterbehilfe
Sollte er dennoch zustimmen, wäre Portugal nach den Benelux-Staaten das vierte Land in Europa, in dem aktive Sterbehilfe erlaubt ist. Bald könnte Spanien folgen.
Legalisiert werden soll die begleitete Sterbehilfe für mental gesunde Menschen ab 18 Jahren, die unheilbar krank sind und unter ihrer Situation extrem leiden. Ärzte und Psychiater müssen die Entscheidung der Betroffenen zuvor prüfen.
Seit fünf Jahren gibt es bereits passive Sterbehilfe in Portugal. Diese ging den Linksparteien wie der regierenden Partido Socialista aber nicht weit genug. Mit dem neuen Gesetz will sie ein Wahlversprechen einlösen.