Neue Ischgl-Studie: Immunität gegen Covid-19 hat Bestand

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Copyright Matthias Schrader/Copyright 2019 The Associated Press. All rights reserved
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Von Nial O'Reilly
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Im Skiort Ischgl infizierten sich vor einem jahr Tausende mit Covid 19. Vor Acht Monaten zeigten über 40% der Bevölkerung Antikörper, bei einer Folgestudie blieb die Zahl fast stabil. Fazit: Erworbene Immunität hat Bestand.

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Im Skiort Ischgl infizierten sich vor einem jahr Tausende mit Covid 19 - eine neue Studie zeigt: erworbene Immunität bleibt bestehen. In der Antikörperstudie wurden 900 Personen aus der Gemeinde Ischgl rekrutiert, die sich im November 2020 für eine Blutabnahme zur Verfügung stellten. Davon hatten 801 Personen zwischen 18 und 89 Jahren bereits an der ersten Studie im April teilgenommen.

Tausende Touristen aus ganz Europa und Anwohner infizierten sich vor gut einem Jahr im österreichischen Skiort Ischgl. mit Covid 19. Vor acht Monaten stand fest, 42 Prozent der Ischgler hatten Antikörper gegen Covid19. Eine neue Studie zeigt jetzt, dass die Immunität bei fast allen erhalten bleibt.

Wir haben mehrere unterschiedlich Antikörper-Testverfahren eingesetzt, um valide Ergebnisse zu erhalten. Die Personen, die an der ersten Studie teilgenommen haben und zur Nachuntersuchung kamen, haben zu 90 Prozent weiterhin Antikörper. Und in der Gruppe derjenigen, die auf zelluläre Immunität untersucht wurden, fanden wir Hinweise, dass 70 Prozent noch zelluläre Aktivitäten haben.
Wegene Borena
Studienleiterin

Die zweite Infektionswelle fiel in Ischgl deutlich niedriger aus, was die Wissenschaftler als Hinweis verstehen, das eine Rückkehr zu mehr Normalität früher möglich ist als erwartet. Die Ergebnisse aus Ischgl lassen den Schluss zu, dass bereits bei einer Durchimpfung von 40 bis 45 Prozent kombiniert mit Social Distancing "ein gewisser Schutz da ist. Ischgl ist ein Fall der Hoffnung macht."

Mit etwas sozialer Distanzierung, mit einigen Maßnahmen, die weder dem Einzelnen noch der Allgemeinheit schaden, und mit einer Impfrate von 40-50% könnte eine Art normaler Alltag wieder möglich sein, wenn der Fall Ischgl auf breiterer Basis anwendbar ist.
Dorothee von Laer
Leiterin des Instituts für Virologie, Medizinische Universität Innsbruck:

Neuinfektionen in Tirol zeigen allerdings, das bestehende Antikörper gegen das ursprüngliche Virus offensichtlich nicht vor einer zweiten Infektion mit einer neuen Variante wie der aus Südafrika schützen. Neue Varianten müssten so lange eingedämmt werden, bis auch hier wirksame Impfstoffe verfügbar sind.

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