Fremdsprachenprojekt: Studierende und Senioren profitieren voneinander

Fremdsprachenprojekt: Studierende und Senioren profitieren voneinander
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Von Tadhg Enright mit Euronews
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Das Projekt "ShareAmi" verbindet in Pandemiezeiten britische Studierende und ältere Menschen in Frankreich. Die Studierenden genießen teils ungeahnte Lerneffekte, die Älteren haben Freude am Umgang mit der jungen Generation und bekämpfen Einsamkeit.

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Fre´mdsprachen im Lockdown ´zu lernen, ist nicht immer erbaulich. Den Sprachschatz durch persönliche Kontakte zu erweitern ist in der Praxis meist nicht möglich. Kreative Modellprojekte können da Abhilfe schaffen.

In Großbritannien gibt es jetzt das Projekt "ShareAmi". das Sprachstudierende etwa mit Seniorinnen und Seniore aus Frankreich zusammenführt. Davon profitieren beide Seiten. Denn "Share Ami" soll zwei Probleme auf einen Schlag lösen. Reisebeschränkungen, die einen kulturellen Austausch verhindern. Und Einsamkeit, die im Lockdown viele Ältere besonders mitnimmt.

Isabel Cartwright studiert an der Universität Warwick und eines ihrer Fächer ist Französisch. Für Euronews-Reporter Tadhg Enright baut sie eine Verbindung zu ihrer französischen Sprachpartnerin Martine Rizzo auf der anderen Seite des Ärmelkanals auf und fragt sie: "Was gefällt Ihnen an diesem Projekt?"

Seniorin Martine Rizzo antwortete: "Viele Dinge, ich freue mich, eine junge Engländerin kennengelernt zu haben, die charmant und voller Enthusiasmus ist."

Isabel Cartwright: "Es ist eine absolute Freude, mit ihr zu sprechen. Ich hatte zu Beginn nicht das Selbstvertrauen, in einer Fremdsprache zu sprechen. Das hat sie inzwischen komplett geändert. Um ehrlich zu sein, habe ich am meisten die Lebenserfahrung genossen, über die sie sprechen können, die sie mir anbieten können."

Auch Amy Barrett studiert an der Uni Warwick. Sie fragt ihre französische Sprachpartnerin Claire Biet, die ebenfalls eine rüstige Rentnerin ist: "Warum machen Sie gerne bei ShareAmi mit?"

Claire Biet: "Weil ich viel Freude daran habe, mich mit Ihnen zu unterhalten und mit Ihnen zu plaudern. Ich denke, dass es wunderbar ist."

Amy Barrett: "Es ist einfach eine gute Möglichkeit, sich mit jemandem auszutauschen, der in einem anderen Land lebt. Man spricht über verschiedene und gemeinsame Erfahrungen. Einfach diese Alltagsgespräche, wirklich entspannt. Sie ist ungefähr 80 Jahre alt und ich bin 19, aber wir haben viele Gemeinsamkeiten, wir haben immer etwas zu lachen."

Uni-Alltag findet nicht statt

Normalerweise würden sich Amy und Isabel an der Universität Warwick, an der sie studieren, unter internationale Studenten mischen und von dem Austausch und der Kommunikation profitieren. Jetzt lernen sie auf eine andere Art Französisch.

Kelly Mayjonade-Christy ist die Lehrbeauftragte für Französischstudien an der Universität Warwick: "Die Studierenden sprechen mit Menschen einer älteren Generation und die Themen sind eher historisch, während sie im Unterricht oder in Seminaren eher über aktuelle Themen sprechen würden."

"Wie ein Teil der Familie"

Die Organisation, die "ShareAmi" betreibt, setzt sich für eine stärkere Einbeziehung älterer Menschen in die Gesellschaft ein. Clement Boxebald hat "Oldyssey" gegründet: "Das Wichtigste war, den Älteren zu helfen, sich nützlich zu fühlen, auch in der Zeit, in der sie verletzlicher sind. Sie nicht nur als Menschen zu betrachten, die Hilfe brauchen, sondern auch als Menschen, die anderen Generationen helfen können."

So sind bereits virtuelle Freundschaften entstanden, die über den "Unterricht" hinausgehen, und von denen beide Seiten profitieren. 

Abschließend sagte Studentin Amy Barrett:_ "Wir haben tatsächlich darüber gesprochen, dass wir uns eventuell treffen könnten, und wir haben über unsere eigenen Familien gesprochen. Für mich ist sie jetzt wie ein Teil der Familie."_

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