Fall Netanjahu: Erste Zeugenbe´fragung im Korruptionsprozess

Fall Netanjahu: Erste Zeugenbe´fragung im Korruptionsprozess
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Von Euronews mit dpa

Im Korruptionsprozess gegen den israelischen Regierungschef hat Benjamin Netanjahu die Staatsanwaltschaft erneut der Hexenjagd bezichtigt.

Im Korruptionsprozess gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat vor dem Bezirksgericht Jerusalem die Zeugenbefragung begonnen.

Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Unter anderem wird Netanjahu verdächtigt, dem Telekom-Unternehmen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Im Gegenzug soll eine Bezeq-Tochterfirma, das Medienunternehmen Walla, positiv über Netanjahu berichtet haben.

Ein ehemaliger Walla-Geschäftsführer sagte vor Gericht aus, es habe immer wieder starken Druck gegeben, zu Netanjahus Vorteil über ihn und seine Familie zu berichten. Druck sei auch ausgeübt worden hinsichtlich einer negativen Berichterstattung über politische Gegner Netanjahus.

"Putschversuch" und "Hexenjagd"

Netanjahu warf der Staatsanwaltschaft am Bezirksgericht Jerusalem an diesem Montag einen Putschversuch vor. Gegen ihn und seine Familie laufe eine Hexenjagd, erklärte der Regierungschef erneut. Netanjahu wird auch die Annahme von Luxusgeschenken mit einem Wert im sechsstelligen Eurobereich vorgeworfen.

Der Prozess gegen Netanjahu hatte vor rund neun Monaten begonnen. Er bestreitet alle Vorwürfe. Wie auch schon an vorherigen Verhandlungstagen versammelten sich erneut Anhänger und Gegner des Ministerpräsidenten vor dem Bezirksgericht. Sie hielten teilweise Banner hoch, um ihre Ansicht kundzutun. Viele von skandierten auch Parolen pro und contra Netanjahu. Am Gericht waren mehrere hundert Polizisten im Einsatz, um Krawalle und speziell Auseinandersetzungen zwischen den beiden Lagern abzuwenden.

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