Erdogan verflucht Österreich: Türkischer Botschafter ins Außenministerium zitiert

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht nach einem Kabinettstreffen in Ankara, 17.05.2021
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht nach einem Kabinettstreffen in Ankara, 17.05.2021 Copyright Mustafa Kamaci/Turkish Presidency via AP
Von Euronews mit dpa, AP
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Österreich setzt sich gegen Kritik aus der Türkei zur Wehr und hat den Botschafter des Landes einbestellt.

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Österreich setzt sich gegen Kritik aus der Türkei zur Wehr und hat den Botschafter des Landes einbestellt. Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg erklärte diesbezüglich: "Die Vorwürfe des türkischen Präsidenten richten sich von selbst. Mit Schaum vor dem Mund wird sich der Nahostkonflikt nicht lösen lassen."

Im sich zuspitzenden Konflikt im Nahen Osten hatte sich Österreich mit Israel solidarisch gezeigt und israelische Flaggen auf Regierungsgebäuden gehisst. Das verärgerte offenbar den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der von internationalen Agenturen mit folgenden Worten zitiert wurde "Ich verfluche den österreichischen Staat. Der österreichische Staat versucht wohl, die Rechnung für die Juden, die es einem Genozid unterzogen hat, den Muslimen auszustellen."

In Österreich hatten Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg die Angriffe aus dem Gazastreifen auf Israel verurteilt. Begründet wurde dies mit einer konsequenten Haltung Österreichs gegenüber dem Terror.

Zuvor hatte der türkische Präsident in diesem Zusammenhang auch die USA und die Regierung des US-Präsidenten Joe Biden kritisiert, nachdem die Washington Post über einen genehmigten Waffenverkauf im Umfang von 735 Millionen US-Dollar an Israel berichtet hatte. "Mit Ihren blutigen Händen schreiben Sie leider Geschichte", so Erdogan. Der "Boden Palästinas" werde mit "Gräuel, Schmerz und Blut gewaschen. Und Sie unterstützen das."

Erdogan sprach sich für eine "neue Regulierung Jerusalems" aus. Die Stadt müsse "von einer Kommission geführt" werden, die aus Vertretern von Judentum, Christentum und Islam bestehen solle.

Der Konflikt zwischen Israel und Gaza war zuletzt gefährlich eskaliert.

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