Tauziehen um Schicksal von unbegleiteten Minderjährigen in Ceuta

Tauziehen um Schicksal von unbegleiteten Minderjährigen in Ceuta
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Von euronews mit dpa
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Hunderte Minderjährige schlagen sich in der spanischen Exklave Ceuta offenbar alleine durch. Ihr Schicksal könnte noch länger für Diskussionen sorgen.

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Das Schicksal von hunderten minderjährigen Migranten in der spanischen Exklave Ceuta ist weiter ungewiss. Viele der seit vergangenen Montag dorthin gelangten Migranten hat Spanien abgeschoben, aber bei unbegleiteten Minderjährigen ist das nicht möglich.

Knapp tausend Minderjährige werden vom Roten Kreuz betreut. Wieviele versuchen, sich in Ceuta alleine durchzuschlagen, kann niemand genau sagen. Einge Minderjährige sollen jetzt aufs Festland verteilt werden. Allerdings sollen das keine der Neuangekommenen aus dieser Woche sein. Das Tauziehen über ihre Zukunft könnte sich noch lange hinziehen.

Marokko hat Spanien in der Migrationskrise Doppelzüngigkeit vorgeworfen. Spanische Angriffe auf Marokko in den Medien "aufgrund falscher Nachrichten" könnten nicht den «wahren Grund» für die Krise verbergen, erklärte der marokkanische Außenminister Nasser Bourita am Donnerstag, wie die staatliche Nachrichtenagentur MAP meldete. Bourita zufolge wurde die Krise ausgelöst, weil Madrid den Chef der Unabhängigkeitsbewegung Polisario in Westsahara, Brahim Gali, aufgenommen hat.

Marokko hatte in dieser Woche die Grenzkontrollen nach Ceuta gelockert. Innerhalb kurzer Zeit gelangten daraufhin Tausende Menschen in das kleine Gebiet im Nordwesten von Marokko. Spanien kritisierte die Regierung in Rabat und zitierte deren Botschafterin ins Außenministerium. Marokko wiederum rief die Diplomatin zu Beratungen zurück. Am Donnerstag warf die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles Marokko "Erpressung" vor.

Hintergrund der Krise ist nach Einschätzung von Beobachtern ein Streit zwischen beiden Ländern über die Westsahara, bis 1975 spanische Kolonie. Marokko beansprucht große Teile des dünn besiedelten Gebiets an der Nordatlantikküste. Rabat ist verärgert, weil der Polisario-Chef Ghali einer spanischen Klinik behandelt wird. Marokkos Regierung wirft ihm unter anderem Kriegsverbrechen vor.

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