EU geschlossen gegen Belarus: "Ein himmelschreiendes Verhalten"

Die EU-Staaten haben den bespiellosen Vorfall in Belarus geschlossen verurteilt und die sofortige Freilassung des Bloggers und Regierungskritikers Roman Protasewitsch aus der Untersuchungshaft in Minsk gefordert.
Beim EU-Gipfel in Brüssel wird eine Ausweitung der Sanktionen gegen Belarus beraten. Das Thema brachte die Tagesordnung durcheinander.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte vor den Beratungen: "Es wird eine sehr strenge Antwort geben. Es handelt sich um ein himmelschreiendes Verhalten und Lukaschenkos Regime muss begreifen, dass dies schwere Konsequenzen haben wird."
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sprach in Brüssel von einem bespiellosen Vorgehen der belarussischen Autoritäten. Sie regte auch eine internationale Untersuchung an: _"_Roman Protasewitsch muss sofort wieder freigelassen werden. Alle anderen Erläuterungen für diese Landung des Ryanair-Flugzeuges sind vollkommen unglaubwürdig. Das gleiche gilt für seine Partnerin Sofia Sapega."
Auch der Kreml befürwortet eine internationale Untersuchung. Seitens der EU ist ein Flug- und Landeverbot für belarussische Airlines im Gespräch.
Ferner könnten weitere Personen auf die bereits existierende EU-Sanktionsliste gesetzt werden, um Vermögen einzufrieren oder Einreiseverbote zu verhängen.