Eine vorgesehene Unterkunft auf der Insel Langeland kommt nicht. Wie geht es weiter? Dänemark will syrische Flüchtlinge (auch nicht straffällig gewordene) in ihr Heimatland zurückschicken. Ein Syrer ist in den Hungerstreik getreten.
Langeland sagte nein - und das tut jetzt auch die dänische Regierung. Die geplante Unterkunft für 130 straffällig gewordene Ausländer, die aus Dänemark abgeschoben werden, wird nicht auf der süddänischen Insel eingerichtet.
Dänische Volkspartei bringt Grönland ins Gespräch
Mit einer Kundgebung in Kopenhagen hatten hunderte Menschen Druck auf die Regierung ausgeübt. Wo die 130 Ausreisepflichtigen jetzt untergebracht werden, steht noch nicht fest. Die rechtspopulistische Dänische Volkspartei (DF, Dansk Folkeparti) schlug vor, sie auf einem ausgedienten Marinestützpunkt auf Grönland einzuquartieren. Abgeordnete des grönländischen Parlaments kritisierten das als Ausdruck einer kolonialistischen Haltung.
Dänemark ist das erste Land in der Europäischen Union, das entschieden hat, aus dem Großraum Damaskus stammende syrische Flüchtlinge in ihr Heimatland zurückzuschicken, da die syrische Hauptstadt von den dänischen Behörden als sicher eingestuft wird.
Samir Barakat, ein in Dänemark lebender Syrer, dessen Aufenthaltsgenehmigung nicht verlängert wurde, ist in den Hungerstreik getreten. „Ich werde nicht abreisen, bis die Verfolgung von mir und der im Ausland lebenden syrischen Bevölkerung vorbei ist“, so Barakat.
Mehrere dänischen Parteien richteten sich in einem offenen Brief an die sozialdemokratische Regierung. Sie weisen unter anderem daraufhin, dass einigen der Flüchtlinge in ihrem Heimatland als Oppositionelle die Verhaftung droht.