14 Küstenländer verpflichten sich zum Meeresschutz

Ein Fischer legt Makrelen zum Trocknen aus im portugiesischen Fischerdorf Nazare
Ein Fischer legt Makrelen zum Trocknen aus im portugiesischen Fischerdorf Nazare Copyright Francisco Seco/AP
Von Sabine Sans
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Portugal und Norwegen sind die beiden europäischen Mitglieder des 'Ocean Panel'.

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Der Ozean gibt Leben: Er ernährt uns, unterhält uns und verbindet uns. Die Menschheit ist von einem gesunden Ozean abhängig. Die Staats- und Regierungschefs von 14 Ländern haben eine neue Aktionsagenda für die Ozeane vorgelegt, die auf einer nachhaltigen Bewirtschaftung von 100 % der nationalen Gewässer beruht.

Kann man die Ressourcen des Ozeans nutzen und ihn gleichzeitig schützen?

"Wenn wir auf den Ozean aufpassen, ernten wir laut Berechnungen 2050 sechsmal mehr Meeresfrüchte aus dem Ozean als heute", sagt Maria Damanaki, Gesamtgeschäftsführerin für Ozeane bei The Nature Conservancy.

14 Länder haben sich dazu verpflichtet, ihre Ozeane nachhaltig zu bewirtschaften und gleichzeitig ihre Wirtschaft anzukurbeln. Zusammen repräsentieren sie 40 Prozent der weltweiten Küstenlinien. Portugal und Norwegen sind die beiden europäischen Mitglieder des 'Ocean Panel'.

"Wir müssen die Art und Weise ändern wir mit dem Ozean umgehen. Dabei geht es meistens um Ausbeutung und nicht um Nachhaltigkeit", meint Ricardo Serrão Santos, portugiesischer Minister für maritime Angelegenheiten.

Eine nachhaltige Meereswirtschaft bedeutet, die marine Artenvielfalt zu schützen – und damit unsere Lebensgrundlage zu erhalten. Dabei geht es nicht nur um die Nahrungsgrundlage Fisch. Meerespflanzen produzieren mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen. Geraten die marinen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht, erhitzt sich die Erde noch schneller.

So könnte eine schonende und nachhaltige Meeresnutzung dazu beitragen, den weltweiten Bedarf an Nahrungsmitteln, Energie und Transport zu decken und gleichzeitig bis 2050 für 21 Prozent der notwendigen jährlichen Reduzierung der Treibhausgasemissionen sorgen, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Die am Ocean Panel beteiligten Länder Australien, Kanada, Chile, Fidschi, Ghana, Indonesien, Jamaika, Japan, Kenia, Mexiko, Namibia, Norwegen, Palau und Portugal verfügen zusammen über ein Gewässer-Areal von mehr als 30 Millionen Quadratkilometer – ein Gebiet von der Größe Afrikas.

Aktionsplan für nachhaltige Meereswirtschaft

Die Mitglieder des Gremiums für eine nachhaltige Meereswirtschaft haben einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der bis 2025 in Gang gebracht werden soll. Ziel ist es, bis 2030 30 Prozent der Meere unter Schutz zu stellen. Andere Länder sollten sich ihnen anschließen.

Der Aktionsplan des Ocean Panel umfasst die Förderung von erneuerbaren Energien und nachhaltiger Fischerei. Portugal wird seine geschützten Meeresgebiete bis 2030 auf fast ein Drittel seiner Gewässer ausweiten. Auch gegen die Verschmutzung der Meere vorzugehen ist laut dem portugiesischen Minister ein wichtiger Punkt: "Eine Reform der Art und Weise, wie wir den Müll im Meer sammeln und verarbeiten, den wir beim Transport und in der Fischerei verwenden, ist wirklich sehr wichtig."

Das Ocean Panel lädt andere Nationen ein, sich den Bemühungen anzuschließen: "Wir fordern andere Länder auf, sich uns anzuschließen. Sich 2030 als Zeitrahmen zu setzen, sodass bis dahin alle nationalen Gewässer nachhaltig bewirtschaftet werden", so Vidar Helgesen, norwegischer Sondergesandter für den Ozean.

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