Digitale Nomaden: Natur, Kultur und Abenteuer in Serbien

Digitale Nomaden: Natur, Kultur und Abenteuer in Serbien
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Von Helen Elfer
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Wir stellen ihnen drei Weltenbummler vor, die Serbien erkundet haben.

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Liebe, Freiheit, Abenteuer, Kultur - es gibt viele Gründe für digitale Nomaden, Serbien als Land zum Arbeiten und zum Leben auszuwählen. Aber es ist leicht zu verstehen, warum so viele sich schnell für dieses Land entscheiden.

Laut einem aktuellen Bericht der Digital Serbia Initiative und des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) gehören die niedrigen Lebenshaltungskosten, die guten Internetgeschwindigkeiten, die interessante Startup-Szene und die vielen Coworking-Spaces zu den größten Anziehungspunkten in Serbien. Dazu kommt ein quirliges Nachtleben, eine gute Restaurant- und Café-Kultur hinzu. Das alles ergibt ein äußerst attraktives Ziel für Remote-Working, ob für lange oder kurzfristige Aufenthalte. Die Tatsache, dass Serbien außerhalb der Schengen-Zone liegt, ist ein großer zusätzlicher Bonus für diejenigen, die der Visumspflicht unterliegen.

Euronews stellt drei digitale Nomaden vor, die erzählen, was sie am meisten am Arbeiten und Leben in Serbien lieben.

Johannes Hindler aus Österreich

Foto: Johannes Hindler
Den Österreicher Johannes Hindler hat die Liebe nach Serbien verschlagen.Foto: Johannes Hindler

Für den Österreicher Johannes Hindler war es eine unerwartete Romanze, die sein Leben komplett auf den Kopf stellte: "Ich lernte Milica aus Belgrad bei einem Wochenendtrip hierher kennen, wir verliebten uns, ich kam zurück und zog schließlich hierher", erklärt er.

"Ich habe eine Digitalagentur gegründet, die nur online arbeitet. Unsere Kunden sind in Österreich, Großbritannien und Irland. Zu arbeiten, wo und wann ich will, ist einfach großartig. Ich habe mich für Belgrad entschieden, weil ich die Stadt liebe. Aber es ist auch ein wirklich guter Standort, da es immer noch in der Nähe von Mitteleuropa liegt, die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Wien sehr niedrig sind und die Menschen sehr gastfreundlich und nett sind. Ich würde Belgrad definitiv als Arbeitsplatz empfehlen."

Aleksandar Zeba aus Deutschland

Foto: Aleksandar Zeba
Work-Life-Balance war Aleksandar während seines Aufenthalts in Belgrad wichtig.Foto: Aleksandar Zeba

Auch Aleksandar Zeba ist ein großer Fan davon, in Belgrad zu arbeiten und zu leben. Für ihn lag der Reiz darin, die Stadt selbst kennenzulernen. Als digitaler Nomade, dessen Heimat Deutschland ist, hat er seine Zeit damit verbracht, überall auf dem Balkan zu arbeiten, zu bloggen und Produkte und Bücher über Online-Plattformen zu verkaufen.

"Ich wollte einige Zeit in Belgrad verbringen, da die Stadt einen besonderen Charme und eine tolle Geschichte hat. Es gibt coole Spots wie das Savamala-Viertel und die Küche ist ein Traum für jeden Foodie. Belgrad ist noch so etwas wie ein Geheimtipp und nicht zu überlaufen mit Touristen. Ich mag den Rhythmus der Stadt und den Lebensstil auf dem Balkan. Alles ist ein bisschen entspannter und nicht so stressig wie in Westeuropa."

Work-Life-Balance ist Aleksandar sehr wichtig: "Wenn Sie Arbeit und Freizeit miteinander verbinden wollen, werden Sie Belgrad lieben. So habe ich es empfunden. Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Save und Donau. Es gibt viele grüne Flecken und Parks, wie zum Beispiel den Kalemegdan. Das hat mir gutgetan, wenn ich manchmal zu viele Stunden hinter meinem Notebook verbracht habe."

Belgrad hat seiner Meinung nach einen Vorteil gegenüber anderen beliebten Fernarbeitsplätzen: "Wenn man die überfüllten Nomaden-Hotspots wie Bali oder Bangkok satt hat, ist das der richtige Ort. Die Stadt ist auch so etwas wie die heimliche Partymetropole Europas! Die Preise sind viel günstiger als in Städten wie Rom, Paris oder Berlin, was den Ort auch für digitale Nomaden mit begrenzten Mitteln erschwinglich macht."

Während Belgrads Geschäftigkeit und Großstadtnähe es für die meisten digitalen Nomaden in Serbien zu einer offensichtlichen Wahl machen, ist für andere ein Teil der Schönheit des Remote-Arbeitens die Chance, das Stadtleben ganz hinter sich zu lassen.

Hecgli Alvarez aus Venezuela

Foto: Hecgli Alvarez
Hecgli Alvarez sagt, dass die Naturnähe eines der besten Dinge am Leben in Serbien ist.Foto: Hecgli Alvarez

Hecgli Alvarez kommt aus Caracas in Venezuela und lebt seit 2014 in Serbien. Sie wollte ihr Leben in der Hauptstadt verändern und fand kürzlich in Vrmdza, einem Dorf nur wenige Autostunden südlich der Stadt, wonach sie suchte.

"Eine romantische Liebe zu einem Serben hat mich zuerst hierher gebracht, dann wurde mein Herz von diesem schönen Land und den freundlichen Einwohnern voll erwischt", sagt sie.

Hecglis Beschreibung ihres neuen Lebensstils auf dem Land klingt geradezu glückselig: "In Vrmdza gibt es keine tägliche Routine, abgesehen von meinem morgendlichen Tee", sagt sie.

Der Rest des Tages besteht darin, "zu atmen, in sich zu gehen und Yoga zu machen sowie zu arbeiten. Abendliche Spaziergänge sind mein Favorit."

Die Verbindung mit der Natur sei eines der besten Dinge am Leben in Vrmdza: "Ich fühle mich gesünder, habe sauberes Wasser, ernte Bio-Produkte und esse serbisches Essen. Meine Nachbarn sind großartig, ich fühle mich immer sicher. Wenn Sie auf der Suche nach einer perfekten Flucht aus bevölkerten Städten sind, ist dies eine gute Option für jeden, der ein Abenteuer sucht."

Für die digitale Nomadin geht es vor allem um Freiheit: "Wenn man ein digitaler Nomade ist, lebt man in seinem eigenen Tempo, seinem eigenen Rhythmus. Früher war ich eine Nachteule. Jetzt stehe ich früh auf, um zu arbeiten - um 8 Uhr morgens sind mein Tee und mein Laptop fertig, [ich bin] Feuer und Flamme. Wenn es ein Wort gibt, das mich definiert, dann ist es Freiheit. Das Reisen lässt dich frei wie ein Vogel fliegen, wohin auch immer es einen treibt."

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