Geringe Wahlbeteiligung in Algerien

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Von Luis Nicolas Jachmann
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Bei den ersten Parlamentswahlen seit dem Umsturz Bouteflikas haben laut algerischer Wahlbehörde nur rund 15 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

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Am späten Samstagabend haben die Wahlokale in Algerien geschlossen und das Zählen der Stimmzettel hat begonnen. Bei den ersten Parlamentswahlen im nordafrikanischen Staat seit dem Umsturz von Langzeit-Machthaber Abdelaziz Bouteflika vor zwei Jahren war die Wahlbeteiligung überschaubar: Nach Angaben der algerischen Wahlbehörde beteiligten sich nur rund 15 Prozent der insgesamt 24 Millionen Wahlberechtigten. 

Unklar ist, inwieweit der Aufruf der prodemokratischen Bewegung Hirak im Vorfeld, die Wahl zu boykottieren, seine Wirkung erzielt hat. Die Oppositionsbewegung hatte vor den Parlamentswahlen wöchentlich Protestmärsche organisiert. Sie wirft dem amtierenden Präsidenten Abdelmadjid Tebboune Korruption und Misswirtschaft vor. Seine Regierung hatte die Proteste immer wieder mit Gewalt versucht zu unterdrücken und mehrere Oppositionelle und regierungskritische Journalisten festnehmen lassen.

Kaum Beteiligung in Hochburgen der Opposition

Tebboune hatte vor dem Wahltag ein "neues Algerien" versprochen und diesem Versprechen auch mit vielen jungen, unverbrauchten Kandidaten im Wahlkampf Nachdruck verleihen wollen. Zumindest in einigen Regionen, die als Bastionen der Oppositionen gelten, ist dieses Vorhaben überhaupt nicht aufgegangen: nach letzten Erhebungen der Wahlbehörde haben dort nicht einmal 1 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung ihre Stimme abgegeben.

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